Das Altenstädter Adventsingen ist mit dem Namen Christian Peters untrennbar verbunden. Bereits im Advent 1972, also heuer vor 50 Jahren, hatte der Gründer des Altenstädter Kirchenchores mit einer kleinen Kinderschar ein adventliches Singen veranstaltet und dabei die Weihnachtsgeschichte von Carl Orff zu Gehör gebracht. Es war die eigentliche Geburtsstunde des „Altenstädter Adventsingens“, das kurz vor Weihnachten viele Menschen aus Nah und Fern in die katholische Pfarrkirche lockt.
Am 4. Adventsonntag waren auch im Jubiläumsjahr des Chores wieder zahlreiche Besucher gekommen, um erwartungsvoll das traditionelle Singen und Musizieren zu erleben. Die Sänger boten wieder ein beeindruckendes Konzerterlebnis, wenn auch die Gemeinschaft sichtbar kleiner geworden ist.
Problem mit Wiederbeginn
Chorleiterin Marina Gmeiner erklärt, dass man sich wegen der Pandemie viele Monate nicht treffen konnte. Bei Wiederaufnahme der Proben seien einige nicht zurückgekehrt. „Wir haben zwar leider Mitglieder verloren, sind aber guten Mutes, dass wir mit Kraft und Engagement neu durchstarten können.“ Und so hatte Gmeiner am Sonntag ein stimmiges Adventsprogramm vorbereitet.
Besinnliche Reise
Feierlich eröffnete die Neustädter Klarinettenmusik mit dem Stück „Kummt schèi hoimle de Nacht“ das Adventsingen und der Chor nahm mit dem Lied „Advent ist ein Leuchten“ diese Stimmung auf, um dann mit „Jul, Jul, stralande Jul“ von Gustaf Nordqvist sehnsuchtsvoll von der bevorstehenden „Strahlenden Weihnacht“ zu singen. Es war dies der Auftakt zu einer wundervoll besinnlichen Reise durch das adventliche Geschehen, begleitet von der Klarinettengruppe und den Instrumentalisten des Quartetts „Cantabile“.
Angelehnt an die Aufzeichnungen des Evangelisten Lukas erzählte Thomas Hösl von der Verkündigung Mariens, der mühevollen Reise Joseph´s und Mariens nach Bethlehem und von der erfolglosen Herbergssuche dort. Der Chor begleitete dieses Geschehen einfühlsam mit den Liedern „Ave Maria“, „Maria ging an Josephs Arm“ und „Oh Bethlehem, du kleine Stadt“.
Mit Musik zur Krippe
Nach dem Orgelspiel von Thomas Rupprecht, spannte der Chor dann einen Bogen von Bethlehem hinaus zur Krippe im Stall mit der Geburt des Jesuskindes. „Kindelein zart“ sangen die Frauen mit wohlklingenden Stimmen, die Männer stimmten ein und gemeinsam wünschte der Chor dem neugeborenen Kind „Schlaf wohl, Du Himmelsknabe du!“
Traditioneller Abschluss
Dann wurden die Zuhörer von Thomas Hösl hinaus geführt auf das Feld zu den Hirten. Er berichtete von deren wundersamen Verkündigung durch die Engel und der Chor sang dazu „Bei Bethlehem in stiller Nacht“, um schließlich im Lied „In tiefer Nacht kam uns die Kunde“ von der übergroßen Freude über die Geburt des Heilands zu erzählen. Und dann am Schluss, wie seit vielen, vielen Jahren: „Die Heilige Nacht“ von J. Fr. Reichardt. Einfühlsam und wunderbar harmonisch intonierte der Chor dieses Lied, welches traditionell das Adventsingen in Altenstadt beendet.
Wie es der Wunsch aller Mitwirkenden war, verließen die Besucher danach unter Glockengeläut still und tief ergriffen die Pfarrkirche. Die Mitwirkenden hatten eingangs darum gebeten, auf Beifall zu verzichten, sondern vielmehr die adventliche Stimmung des Konzertes mit nach Hause zu nehmen.
Mitwirkende
- Gesamtleitung Marina Gmeiner
- Katholischer Kirchenchor Altenstadt/WN
- Neustädter Klarinettenmusik
- Instrumentalquartett „Cantabile“
- Tobias Rupprecht an der Orgel
- Vier junge Musikerinnen aus Gmeiners Schulorchester
- Thomas Hösl als Leser; Textzusammenstellung: Manfred Hoffmann
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