Aufatmen beim Heimatverein: Es gibt einen neuen Chef

Altenstadt an der Waldnaab
24.09.2019 - 14:25 Uhr

Es war ein turbulentes halbes Jahr. Nach einer im März missglückten Neuwahl präsentiert der Heimatverein Altenstadt nun mit Thomas Hösl einen neuen Vorsitzenden.

Der Heimatververein Altenstadt ist gerettet. Den neuen Vorstand bilden (von links) Alfons Barth, Werner Spiesmacher, Bürgermeister Ernst Schicketanz, Konrad Adam, Klaus Hundhammer, Burkhardt Hagemann, Annett Kamm, Rainer Christoph, Vorsitzender Thomas Hösl, Christian Schramek, Elfi Gierlinger und Karl-Heinz Malzer.

Damit hat ein Brandbrief von Vorgänger Alfons Barth Wirkung. Darin appellierte der seit 20 Jahren amtierende Vorsitzende, dass es der Heimatverein ein Jahr vor dem 30. Geburtstag nicht verdient habe, sterben zu müssen.“ Als langjähriger Gemeinderat ergriff Apotheker Burkhard Hagemann die Initiative und überredete den Juristen Thomas Hösl, den Generationswechsel einzuleiten.

Bürgermeister Ernst Schicketanz fiel ein Stein vom Herzen. Er versprach die volle Unterstützung der Gemeinde und "stets kurze Wege".

Die Mitgliederversammlung erfolgte nach dem vorgeschrieben Prozedere. Barth gab einen kurzen Rückblick über die letzten fünf Monate. Derzeit hat der Verein 102 Mitglieder, am Ende der Versammlung war es dann fast ein halbes Dutzend mehr.

Barth erwähnte Arbeitsdienste, Sonderführungen und den Stammtisch lief weiter. Anfang September musste mit Hilfe des Bauhofs der gesamte Inhalt des Dachbodens mit Exponaten ein Stockwerk tiefer verlagert werden. In etlichen Balken und Brettern war im Sommer eine Art „Holzwurm“ entdeckt worden, der fachgerecht durch eine Spezialfirma entfernt werden muss. Zum Glück sei aber keine Begasung notwendig.

Wegen dieser Maßnahme ist das Museum nun "auf unbestimmte, aber nicht längere Zeit geschlossen". Kassier Werner Spiesmacher konnte den bereits im März vorgelegte Kontostand nicht nur bestätigen, sondern sogar 1000 Euro mehr verbuchen.

Dringend notwendig sind laut Barth junge Mitglieder. Zwei Drittel der Mitglieder seien bereits über 60. Im kommenden Jahr steht die 30-Jahr- Feier an. Dazu müsse bald ein Festausschuss gebildet werden. Geplante Ausstellungen stehen noch zur Umsetzung an, auch heimatkundliche Vorträge würden gut in ein Jahresprogramm passen. Am Ende dankte Barth allen aus dem Vorstand aussteigenden Mitgliedern wie Marille Singer, Helmut Troppmann, Heinz Liewald und Jörg Krämer. Letzterer hat sich jedoch telefonisch bereit erklärt, Führungen, Vorträge und weitere Aufgaben zu übernehmen.

In diesem Sinn ist auch der Antrag von Werner Spiesmacher zu bewerten, dass die „alteingesessenen Altenstädter einen Arbeitskreis bilden“, um Geschichten und Personen aus dem Ort festzuhalten, Dazu gehören Altbürgermeister Manfred Greiner, Felix Beutler, Sieglinde Kamm, Gerhard Beck und andere.

Mit Thomas Hösl, geboren 1987, tritt erstmals ein Vorsitzender aus einer alteingesessenen Familie an die Spitze des Vereins. Nach dem Abitur in Neustadt studierte er in Regensburg Jura, was er 2014 mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. Derzeit arbeitet er in einer großen Anwaltskanzlei in Amberg. Sein heimatkundliches Interesse erwachte schon früh, in der vierten Klasse. Mit dem Klassenlehrer und eiigen Mitschülern erkundete er per Rad die Gemeinde, machte Fotos für eine Dokumentation und entdeckte eines Nachmittags hinter dem alten Pfarrhaus einen riesigen Stapel von merkwürdigen Hölzern. Auf Nachfrage bei der Mieterin im Pfarrhof erhielt er die Auskunft, dass es sich um Modeln für die Glasherstellung handle. Die sind heute als Exponate im Heimatmuseum zu sehen.

Das Ergebnis der Neuwahlen:

Sämtliche Wahlvorschläge wurden einstimmig angenommen. Darunter sind fünf Gemeinderäte. Das Ergebnis: Vorsitzender Thomas Hösl, zweiter Vorsitzender Alfons Barth, Kassier Werner Spiesmacher, Schriftführer Klaus Hundhammer. Beisitzer sind Annett Kamm, Rainer Christoph, Elfi Gierlinger, Christian Schramek, Burkhard Hagemann und Annette Kamm. Die Kasse prüfen Konrad Adam und Karl-Heinz Malzer.

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