„Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich Irmgard Kische im Gespräch mit Oberpfalz-Medien im gemütlichen Wintergarten im Eigenheim des Paares in Altenstadt. Die gebürtige Weidnerin half am Rosenmontag 1960 beim Faschingskehraus im Gasthaus Strehl in der Weiding beim Bedienen aus. Ihr Blick galt ihrem jetzigen Ehemann Ewald, der mit Fußballkameraden noch zu späterer Stunde vorbeigeschaut hatte. „Er saß in der Hälfte, in der ich nicht bedienen durfte, deshalb konnte ich nur zu ihm rüberschauen.“ Ewald Kische erging es ebenso.
Nach der Flucht aus Schlesien, die mit vielen Gefahren und Entbehrungen verbunden war, fand der gelernte Schreiner sein ganz persönliches Glück. Die beiden verliebten sich und traten bereits am 4. November desselben Jahres vor den Standesbeamten und schlossen einen Tag später den kirchlichen Bund der Ehe in St. Elisabeth in Weiden. „Ich war 22 und meine Frau 17 Jahre alt. Sie brauchte damals zur Hochzeit eine Genehmigung ihrer Eltern“, erinnert sich der 88-Jährige. Die beiden bezogen eine Wohnung der Firma Parkett Troglauer, für die Ewald Kische zwölf Jahre lang als Parkettleger arbeitete. 1961 kam Tochter Regina zur Welt. Ewald Kische machte sich selbstständig und betrieb 30 Jahre lang sein Parkettgeschäft in Neustadt. 1965 baute das Ehepaar ein Doppelhaus in der Wagnerstraße.
Während das Ehepaar Jahrzehnte lang das tägliche Leben der Firma unterordnete, haben sie im Ruhestand mehr Zeit füreinander. Ewald Kische schnitzt gern und gut und geht zweimal täglich mit seinem Hund Gustl spazieren. Die 82-jährige Irmgard Kische widmet sich ihrem Garten. Für die Gemeinde Altenstadt gratulierte Bürgermeister Ernst Schicketanz und für die Katholische Pfarreiengemeinschaft Neustadt–Altenstadt/WN Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe. In der Abendmesse holte sich das Jubelpaar noch einmal den kirchlichen Segen ab, bevor beim „Sparrer-Wirt“ mit gut 20 Personen gefeiert wurde.
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