Jubilar Friedrich Stoppel fühlt sich im Alltag im Seniorenwohnheim in Altenstadt/WN wohl. Den Weg in die Einrichtung fand er vor zwei Jahren, als ihm sein Haushalt in Weiden und die täglichen Besorgungen immer beschwerlicher wurden. Am Samstag feierte er seinen 90. Geburtstag. Zum Runden gratulierte auch Bürgermeister Ernst Schicketanz. Er gratulierte dem Jubilar und überreichte ihm neben einer Glückwunschkarte eine wärmende Decke mit dem Logo der Gemeinde Altenstadt.
Stoppel wurde am 20. April 1934 in Karaganda in Kasachstan geboren. Er wuchs dort mit fünf Brüdern auf. Seine Mutter war deutschstämmig und so lernte er von ihr die deutsche Sprache von Kindheit an. Er kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Tischler. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die deutschstämmigen Familien umgesiedelt. "Ob wir wollten oder nicht", erinnert er sich. Die Familie und auch der Jubilar erlebten schwere Zeiten im Krieg.
Später arbeitete Stoppel als Montagearbeiter und lebte einige Jahre in der Ukraine. Dort war er mit seiner Firma als Eisenschneider am Bau von Zechen beteiligt. 1960 wurde Sohn Alexander geboren. Stoppels Ehefrau starb bereits 1988 im Alter von nur 51 Jahren. Als er 1997 in Rente ging, folgte er seinem Sohn, der mit seiner Familie zwischenzeitlich in Weiden lebte. Dort richtete er sich ein, führte ein ruhiges, bescheidenes Leben und fühlte sich wohl.
Mit seinen 90 Jahren sieht Friedrich Stoppel noch rüstig aus. "Meine Knie wollen nicht mehr so und ich höre schlecht", bedauert er. Doch mit dem Rollator kommt er im Seniorenheim noch überall hin, wo er will, langsam halt. Er nimmt an den Veranstaltungen teil, lässt sich das Essen schmecken und unterhält sich gerne mit Mitbewohnern. Sein größter Wunsch zum 90. Geburtstag, den er am Samstag mit der Familie seines Sohnes feierte, der ihn im Übrigen spätestens jeden Samstag besucht: "Ich will noch möglichst lange gesund bleiben und hier leben".
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