Altenstadt an der Waldnaab
22.02.2024 - 10:34 Uhr

Kinder aus Altenstadt und Stříbro erschaffen Sagenbüchlein

Altenstädter Grundschüler ihre jungen "Kollegen" aus Stříbro haben Sagen ihres Heimatorts aufgeschrieben und mit Hilfe illustriert. Entstanden ist so unter anderem ein kleines, zweisprachiges Büchlein und eine Ausstellung.

Das zweisprachige Sagenbuch wurde in der Bücherei Altenstadt/WN mit Bildern und einer kleinen Lesung vorgestellt. Jeder darf darin blättern. Bild: sm
Das zweisprachige Sagenbuch wurde in der Bücherei Altenstadt/WN mit Bildern und einer kleinen Lesung vorgestellt. Jeder darf darin blättern.

In der Gemeinde- und Pfarrbücherei Altenstadt wurde ein deutsch-tschechisches Buchprojekt der Grundschule Altenstadt und der Manesova Schule Stribro vorgestellt, das auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Gekommen waren rund 40 Schüler, Lehrer, Eltern und ihre Kinder. Mit dabei Bürgermeister Ernst Schicketanz und der Vorsitzende des Heimatvereins, Thomas Hösl. Beide unterstützten das Projekt auch finanziell. Hauptsponsor ist der Deutsch-Tschechische Fonds in Prag.

Rektorin Doris Bodensteiner dankte vor allem Margit und Bernd Palaschvwski für die Vorbereitungen in der Bücherei. Seit genau 28 Jahren treffen sich sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte beider Schulen zu verschiedenen Anlässen, Aktionen und Projekten.

Das aktuelle Projekt "Kinder schreiben und illustrieren deutsche und tschechische Sagen aus ihrem Heimatort" wurde mit Schülern der dritten und vierten Jahrgangsstufe äußerst kreativ durchgeführt. Unterstützt wurden die Kinder von ihren Lehrkräften Daniela Beierl und Thomas Gallesdörfer. Für die künstlerische Gestaltung und Illustration der Geschichten zeigten sich die Tschechisch-Lehrkraft der Grundschule, Katerina Wimmer sowie Schulleiterin Doris Bodensteiner verantwortlich. Außerdem wurde das Projekt von Barbara Neuber (Zweite Vorsitzende des Heimatvereins) und Rainer Christoph begleitet. Gemeinsame Treffen in Altenstadt und Stříbro fanden bereits Endes des letzten Jahres statt.

Eine Ausstellung aller Schülerarbeiten ist bis Mitte März in der Bücherei zu sehen. Sie wird anschließend noch im Rathaus gezeigt werden. Demnächst wird das Büchlein im Seniorenheim Betreutes Wohnen in Altenstadt/WN mit einer Lesung vorgestellt. Eine von den Kindern gestaltete Sage betrifft im Schulsprengel den Ort Wernersreuth. Sie trägt den Titel "Endlich erlöst" und dreht sich um das Feuermännchen. Eines Nachts zur Weihnachtszeit ging ein, aus Wendersreuth stammender Bauer den Waldweg hinunter zur Holzmühle. Es war bitterkalt und eine glasklare Nacht, auf den Anhöhen lag schon der Schnee. Als er so dahin spazierte, sah er plötzlich auf dem Feldweg vor ihm ein Feuermännchen, das am Rücken einen brennenden Stein schleppte und seufzte: "Wo soll ich ihn hinlegen? Wo soll ich ihn nur hingeben?" Der Bauer rief: "Gib ihn dorthin, wo du ihn genommen hast." "Der Herrgott soll's dir tausendfach vergelten, jetzt hast du mich erlöst", dankte ihm das Feuermännchen. Es war der Geist eines Bauern, der zu Lebzeiten seinen Grenzstein zum Nachbarn verschoben hatte, um ein größeres Grundstück zu haben. Zur Strafe wurde er dafür schon vor vielen Jahrzehnten verzaubert. Er musste den Stein nachts auf dem Rücken schleppen, bis ihm ein lebendiger Mensch sagte, wo er ihn hinlegen sollte. Dann fand er endlich seinen Frieden.

 
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