Altenstadt an der Waldnaab
27.09.2019 - 08:18 Uhr

Serenaden einfach sagenhaft

Sie sind so alt, wie die Freizeitanlage selbst. In diesem Jahr verzeichnen die Neustädter Serenaden Zuschauerrekorde. Aber bei aller Freude darüber muss sich etwas dringend ändern, macht Bürgermeister Rupert Troppmann klar.

Angesichts des erfolgreichen Serenadensommers kommt der Neustädter Bürgermeister Rupert Troppmann ins Schwärmen. Bild: Gabi Schönberger
Angesichts des erfolgreichen Serenadensommers kommt der Neustädter Bürgermeister Rupert Troppmann ins Schwärmen.

"Es war eine der besten Saisons bisher. Natürlich war das Wetter toll, da braucht man etwas Glück, aber es ist sagenhaft gelaufen", schwärmt Bürgermeister Rupert Troppmann über die jüngste Auflage der seit 1988 laufenden Konzertreihe. Ein solcher Zulauf wie bei den neun Konzertabenden in diesem Musiksommer ist weder Troppmann noch Freizeitanlagen-Gastwirt Ralf Möhrle bisher untergekommen.

"Ein Wahnsinn", hatte Möhrle etwa nach dem Auftritt der Amberger "Soul Station No. 10" angesichts knapp 400 Zuschauer kopfschüttelnd gesagt. Biertischgarnituren, Biergarten und auch die Wiese seien beim bestbesuchten Konzert der Reihe voll besetzt gewesen, Sitzgelegenheiten Mangelware. Auch weitläufig sei kaum ein freier Sitzplatz in Hörweite zu finden gewesen, auch nicht auf den Steinen und Baumstämmen auf der Anlage. Viele Fans brachten eigene Campingstühle mit.

Die abschließende Bilanz glänzt auch dadurch, dass keine Serenade der mittlerweile 31. Auflage der Konzerte wegen schlechter Wetterprognosen abgesagt werden musste. Lediglich der Auftritt der Retro-Rocker "Bite the Beagle" wurde um eine Woche verschoben. Auch die Mischung der unterschiedlichen Genres habe sich bewährt. "Starke Gruppen und Musik von den 'Zupfer-Moidln' bis Jimi-Hendrix-Covern – das passt", freut sich Troppmann.

Und dann ist da laut dem Stadtoberhaupt noch ein weiterer wichtiger Faktor: "Es ist halt Neustadt." Auch wenn natürlich viele Gäste, "je nach Musiklaune" kämen, gäbe es einen festen Stamm an regelmäßigen Serenadengängern, die die Atmosphäre in der Freizeit- und Erholungsanlage lieben. Denn launig sei es da immer. Und anders als bei vielen Konzerten. So würden viele Neustädter ihren Spaziergang dort für eine Brotzeit unterbrechen. Auch genießen Eltern die Konzerte, während die Kinder auf der Anlage herumtollen können. Bei den Campern kämen die Serenaden ebenfalls gut an.

"Es ist sogar mit 300 oder 400 Leuten immer eine richtig kuschelige Veranstaltung. Typisch Neustadt eben", outet sich auch Troppmann als Serenaden-Fan. Der Spielort werde dabei aber nicht nur bei den Zuschauern immer beliebter. "Mittlerweile bewerben sich die Bands bei uns, weil sie unbedingt dort spielen wollen", erzählt Troppmann, der mit Organisatorin Renate Greiner vom Tourismusbüro der Stadt in der glücklichen Lage sei, die Qual der Wahl zu haben. Kein Grund also für die Stadt, für das kommende Jahr Gravierendes am erfolgreichen Konzept zu ändern. Hier lässt sich Troppmann aber nicht in die Karten schauen. "Sicher ist, dass es wieder eine 'Neustadt-Serenade' geben wird, die gehört einfach dazu", sagt der Bürgermeister. Bei allem anderen dürfen sich die Fans überraschen lassen.

Wildparker ein Problem

Etwas muss und werde sich aber auf jeden Fall ändern, wird Troppmann plötzlich ernst. Denn trotz sehr positivem Verlauf stört den Bürgermeister eines gewaltig: Viele der zahlreichen auswärtigen Gäste – aber auch Neustädter – würden mit dem Auto anreisen und "nicht alle sind vernünftig". Rücksichtslose Parker und der große Andrang allgemein hätten die Parkplatzsituation in der Gramau an Serenadenabenden verschärft.

"Zweimal war es ein großes Problem, denn nicht einmal der Notarzt ist da durchgekommen. Das kann nicht sein", bemängelte Troppmann. Auch für die Anwohner eine beunruhigende Situation. Für deren Unterstützung der Traditionsveranstaltung zolle er ein besonders großes Lob.

Abhilfe im phasenweisen Parkchaos zu schaffen, wäre dabei ganz einfach, wie Troppmann ausführt: "Der DJK-Parkplatz wurde gerade neu gemacht, ebenso der Fußweg beim Aldi." Von dort aus sei die Freizeitanlage dadurch in 10 Minuten fußläufig zu erreichen. Die Fußwege seien beleuchtet. Auch mit dem Fahrrad käme man gut hin. Wenn mehr Leute die Möglichkeiten nutzen und die Serenade mit einem kleinen Abendspaziergang oder Radausflug verbinden würden, wäre es ideal. Dann wären die Neustädter Serenaden noch harmonischer.

 
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