Ein umgestürzter Baum war am Dienstagnachmittag, 16. Juli, der Grund für einen Stromausfall von 17.12 Uhr bis 18.15 in Altenstadt/WN. Die Stromleitung befindet sich am Oberen Wehr (Flutkanal), etwa 100 Meter Richtung Hammerharlesberg. Anwohner nahmen zuerst an, dass ein kurzes, heftiges Gewitter mit Böen und Starkregen über der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN die Ursache für den Stromausfall war. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien erklärt Christian Mertens, Pressesprecher des Netzbetreibers Bayernwerk Netz GmbH, dass jedoch ein Baum verantwortlich war, der während des Gewitters auf die Stromleitungen fiel und daraufhin die Seile zweier Freileitungen kappte.
Einsatzkräfte der Feuerwehr Neustadt haben noch den Baum am Dienstag aus den Seilen geschnitten. Am Mittwochmorgen, 17. Juli, waren immer noch die defekten Seile zu sehen. Die Reparaturen dauern noch an. "Für Fußgänger und Tiere besteht in diesem Fall keine Gefahr", stellt Mertens klar. Die Wieder- beziehungsweise Vollversorgung der circa 1200 betroffenen Haushalte war bereits am Dienstagabend, 18.15 Uhr, durch andere Stromleitungen gewährleistet. "Bei der Reparatur der Kabel werden die gerissenen Enden wieder miteinander verbunden, gegebenenfalls werden Ersatzstücke eingesetzt", sagt der Pressesprecher. Sobald die gerissenen Stromseile wieder repariert sind, werden sie den Haushalten wieder zugeschaltet. "Das geschieht im Hintergrund, die Bewohner bekommen das gar nicht mit", ergänzt Mertens.
Wie gefährlich können gerissene Stromseile sein?
Bei defekten Stromleitungen gibt es zwei Risikofaktoren. "Das ist zum einen das mechanische Risiko, wenn das Seil im wahrsten Sinne des Wortes auf Menschen oder Tiere herabfällt", erläutert der Pressesprecher des Bayernwerks. Man sollte sich dabei im sicheren Abstand zu den Kabeln befinden, damit keine körperlichen Verletzungen auftreten.
Normalerweise unterbrechen zwar Schutzmechanismen den Stromfluss, doch unter Umständen könnten auch defekte beziehungsweise gerissene Kabel immer noch unter Strom stehen, warnt Mertens. "Es ist wichtig, sich nicht in die Nähe der Seile zu begeben und schon gar nicht zu versuchen, etwaige Fremdkörper mit zum Beispiel einem Stock oder ähnlichem herauszuholen."
Eine ernstzunehmende Gefahr bestünde dabei beim sogenannten Erdschluss. Dabei sucht sich der Strom den Weg zum Boden. "Das wird zum Beispiel sichtbar, wenn Funken sprühen", sagt Mertens. Das sei aber nicht immer der Fall, dass Funken mit dem bloßen Auge zu sehen sind. "Deswegen ist es wichtig, genügend Abstand zu halten. Das gelte gleichermaßen für Mensch und Tier."
Was soll ich tun, wenn ich defekte Stromkabel sehe?
In diesem Falle ist es wichtig, die Gefahrenstelle nicht selbst zu untersuchen, so der Experte der Bayernwerke. "Für die Bürger haben wir dafür extra eine Störungsnummer eingerichtet." Sie können sich unter Telefon 0941/28 00 33 66 melden, nicht nur bei defekten Stromleitungen, sondern auch, wenn im eigenen Haushalt der Strom ausfällt.
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