"Widerstand ist ungebrochen"

Altenstadt an der Waldnaab
18.04.2019 - 14:16 Uhr

„Keine Trasse, nirgends!“ Unter diesem Schlagwort hat das Aktionsbündnis gegen den Süd-Ost-Link eine Resolution verabschiedet, in der auch eine Verschiebung der Trasse an die A 93 abgelehnt wird.

"Der Widerstand ist ungebrochen", sagt die Linken-Landeschefin Eva Bulling-Schröter; mit im Bild der Sprecher des Aktionsbündnisses, Josef Langgärtner, MdB Ralph Lenkert und der Weidener Linken-Stadtratskandidat Ali Daniel Zant (von rechts).
MdB Ralph Lenkert (Die Linke) ist Gastredner einer gemeinsamen Veranstaltung des Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost-Trasse und des Kreisverbandes der Linken.

Die Resolution wurde vor einer gemeinsamen Veranstaltung des Aktionsbündnisses und des Kreisverbandes der Linken auf den Weg gebracht, bei der der Thüringer Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert (Die Linke) zu Gast war. Das Aktionsbündnis sieht sich nach den Worten seiner beiden Sprecher Dörte Hamann und Josef Langgärtner deutlich im Aufwind. Der Widerstand gegen die „Monstertrasse“ nehme spürbar zu, immer häufiger falle das Wort vom „zweiten Wackersdorf“.

Der Ausbau eines „überdimensionierten“ Übertragungsnetzes sei unwirtschaftlich, umweltzerstörend und für die Energiewende kontraproduktiv, heißt es in der Resolution. Daher sei es unerheblich, wo die Trasse verlaufe. „Bayern braucht den Süd-Ost-Link nicht. Er dient nicht der Versorgungssicherheit, sondern dem europaweiten Handel mit Atom- und Kohlestrom und verhindert die Energiewende und die Einhaltung der Klimaziele.“

Eine erdverkabelte Stromtrasse, die komplett an der Autobahn verlaufe, gebe es bislang nicht. Alle technischen Überprüfungen hätten ergeben, dass die Autobahnvariante unrealistisch sei. Das sagt auch der Abgeordnete Lenkert, der im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sitzt. Die jetzt von CSU-Abgeordneten und -Landräten favorisierte Autobahn-Trasse sei eine „Nebelkerze“, ein Ablenkungsmanöver. Allein die Brücken und steilen Täler der A 93 seien unpassierbare Hindernisse.

Die Bündnis-Sprecherin Dörte Hamann wundert sich in dem Zusammenhang, wie sie sagt, dass sie MdB Albert Rupprecht (CSU) mehrfach dabei habe beobachten können, „wie er >hier< geschrien hat“, als es um die Festlegung des Trassenverlaufs gegangen sei. Es sei doch sehr unverständlich, dass ein Abgeordneter sich eine solche Trasse freiwillig in den eigenen Wahlkreis hole.

Die Linken-Landesvorsitzende, die ehemalige Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter, sagt: „Der Widerstand ist ungebrochen.“ Und laut Ali Daniel Zant, der für die Linke in den Weidener Stadtrat möchte, ist die Trasse inzwischen auch bei Greenpeace ein Thema.

Es gehe nur darum, die großen Wirtschaftsunternehmen mit billigem Strom zu versorgen, denn diesen sei gleichgültig, aus welchen Quellen der Strom stamme, so Bulling-Schröter. Und Lenkert bekräftigt, Trassen dieser Art dienten nur dem internationalen Handel, aber nicht der innerdeutschen Versorgung.

Die auch vom Aktionsbündnis immer wieder geforderten regionalen Netze anstelle einer großen Trasse seien technisch jederzeit machbar, sagt Lenkert, auch die Koppelung solcher Netze untereinander, „aber dann wären die Übertragungsnetzbetreiber ja überflüssig“. Und diese Übertragungsnetzbetreiber wie Tennet hätten eine außerordentlich gute Lobby in Berlin.

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Ali Zant

Der Widerstand ist ungebrochen! Die kämpferische Stimmung dieses Abends hat mich sehr beeindruckt. Tatsächlich kam das „oberpfälzer Wackersdorfgefühl“ wieder zum Vorschein✊ Daher nun mein Angebot an die Bürger von Weiden. Macht mir Vorschläge zum Kommunalwahlprogramm für DIE LINKE Weiden. Vorschläge zur dezentralen Energiewende. Zur Wohnungsnot. Zum ÖPNV. Lasst euch auf unsere parteiunabhängige Stadtratsliste aufstellen. Lasst uns unsere Stadt Weiden zu einer Stadt für alle Bürger machen. Danke für eure Unterstützung

19.04.2019