Altenstadt an der Waldnaab
12.10.2025 - 10:23 Uhr

Wohlfühlabend beim Konzertdebüt: John Kelly und Maite Itoiz verzaubern KulturGut

Es ist ein Gänsehaut-Moment in einer Show. Mit seinem jüngeren Ich via Videoclip singt John Kelly in einem bewegenden Duett "David's Song". 45 Jahre liegen zwischen ihnen. Doch Zeit ist kein Faktor – auch nicht beim Konzert im KulturGut.

Seine Teenager-Stimme aus der Konserve hat der mittlerweile 58-jährige John Kelly in Altenstadt natürlich nicht dabei, aber natürlich diese besondere Ballade, die vor fast einem halben Jahrhundert den Durchbruch für die "Kelly Family" bedeutete. Als „Who’ll Come With Me“ ("David's Song") erklingt, ist die plötzliche Wucht an Emotionen bei John Kelly und Maite Itoiz und ihren Zuhörern spürbar. Jahrzehntelange Verbindungen, die den harmonischen Abend prägen sollten.

Premiere im KulturGut

Mystisch, warmherzig und nostalgisch – es ist ein ungeheuer persönliches Programm, das John und Maite auf die Bühne bringen. Eines, mit dem sie diese auch noch würdig einweihen. Denn ihr Auftritt ist das erste Konzert im jungen KulturGut Oberpfalz, das sonst auf Feiern wie Hochzeiten spezialisiert ist.

Ein Debüt mit Wirkkraft. Der epische Gleichklang des Paares, das sich seit Kindertagen kennt, ist in jeder Hinsicht einfach umwerfend. Zu der markanten sturmerprobten Stimme Kellys harmoniert Maites klarer Sopran perfekt. Die Multiinstrumentalistin bereichert meisterhaft den sphärischen Sound mit Klavier, Harfe, Gitarre und Flöte. Immer wieder springt das Publikum begeistert auf.

Herbstliche Stimmung

Akzente in der einhüllenden herbstlichen Atmosphäre, die durch ein märchenhaftes Ambiente mit Laub, Blumen, Lichtern und Laternen verstärkt wird, setzt die herausragende, international preisgekrönte Cellistin Elena Tkachenko.

Die stilistische Bandbreite ihrer „September Love“-Tour ist außergewöhnlich. Doch die Mischung von "Kelly Family"-Hits wie „Red Shoes“, „Imagine“ oder „Too Many Ways“, akustischen Versionen von Stücken ihres Symphonic-Rock-Projektes "Elfenthal", hymnischen Pop-Intermezzi, Traditionals in mehreren Sprachen bis hin zu volkstümlichem Liedgut wie "Sah ein Knab’ ein Röslein stehn" erzeugt keine Widersprüche.

Vielmehr einen fließenden angenehmen Strom an gefühlsbetonten Songs über das Leben, Heimat, Erinnerungen, Familie und Liebe, die nur eines gemeinsam haben – ein bewegtes Publikum entspannt, gerührt, aber auch etwas aufgewühlt und nachdenklich in den Herbst zu entlassen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.