Das Kirchweihfest beweist jährlich den großen Zusammenhalt der Einwohner des kleinen Ortes in der Gemeinde Kulmain. Unter einem besonderen Zeichen stand es in diesem Jahr. 1983, als Papst Paul Johannes II. das Heilige Jahr ausrief, wurde die Ortskapelle eingeweiht. 40 Jahre sind seitdem vergangen.
Zum Kirchweihfest am Wochenende wurde traditionsgemäß ein Gottesdienst gefeiert. Der Altar im Eingangsbereich der Kapelle – die hinaufführenden Stufen waren mit Blumen geschmückt – verwandelte die vorbeiführende Straße zu einem Kirchenraum und eine Gartenmauer zu einer Kirchenbank: Den Vorabendgottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Kulmain hatte Pfarrer Markus Bruckner in die Filialkirche verlegt.
Gottes Fingerzeig
Feierlich eröffnete der Kulmainer Sängerbund unter der Leitung von Andrea Krauß den Gottesdienst mit „Hier liegt vor deiner Majestät“ aus der Haydn-Messe. Pfarrer Bruckner hob die Bedeutung der Kapelle für die Bewohner des Ortes heraus, um die Beziehung zu Gott zu pflegen. Er erinnerte daran, wie wichtig es sei, anderen zu vergeben, auch wenn es schwierig sein sollte und nicht leicht falle. Jedem müsse bewusst werden, was es heiße, zu vergeben, betonte er und erinnerte an die Vergebung von Jesus am Kreuz. „Diese Liebe Gottes sollten wir versuchen nachzuahmen“, bat der Geistliche, „weil wir in einer von Rache und Vergeltung geprägten Welt leben“.
Die Kapelle wertete der Geistliche als einen Fingerzeig Gottes, an den die Glocken erinnerten. Den Initiatoren und Helfern beim Bau des kleinen Gotteshauses sowie den Einwohnern, die Sorge für sie trügen, sprach er seinen besonderen Dank aus.
Nicht vermeiden ließ es sich, dass einige motorisierte Verkehrsteilnehmer die Durchgangsstraße, an der beidseits Gläubige beteten, nutzen mussten. Leise rollten sie durch den vorübergehenden Kirchenraum.
Fest- und Spielplatz
Nach dem Gottesdienst luden der Kapellen- und der Heimatverein zum Kirchweihfest bei der Schutzhütte ein. Der dazugehörige Spielplatz für die Kinder wurde zu einem Festplatz mit Zelt. Zu sportlichen Leistungen waren die Bedienungen gefordert, wenn sie die vielen Gäste aus der etwas entfernt liegenden Küche mit Schweinshax’n, Krenfleisch, Bratwürsten mit Kraut und weiteren Angeboten belieferten. „Wir waren den ganzen Abend richtig beschäftigt. Aber durch ein eingespieltes Küchenteam ging alles reibungslos“, sagte „Küchenchef“ Markus Felix.
Der Familiennachmittag am Sonntag forderte nochmals den vollen Einsatz aller. Bei Kaiserwetter übten der sanierte Kinderspielplatz und die aufgebaute Spielstraße eine enorme Anziehungskraft auf die kleinen Besucher aus. In den zurückliegenden Wochen arbeiteten der Heimat- und der Kapellenbauverein mit Unterstützung der Gemeinde Hand in Hand, um den Sand des großzügigen Kinderspielplatzes gegen Hackschnitzel auszutauschen. Der alte Spielsand wurde ersetzt und vom Bewegungsbereich mit einem Zaun abgegrenzt.
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