Einen schweren Stand hatte Mathias Kolb, der Leiter des Tiefbauamtes im Landratsamt Amberg-Sulzbach, denn er hatte zu vermitteln, was der Bau- und Planungsausschuss des Kreistages eigentlich schon beschlossen hat, nämlich eine Beteiligung des Landkreises an einer Erweiterung der Bahnbrücke an der Einmündung der AS 31 in die AS 13. Eine Planungsvereinbarung stehe aber noch aus, hieß es.
Der Hintergrund: Bereits im November 2015 hat die DB Netz-AG beim Landkreis Amberg-Sulzbach den Neubau der Bahnbrücke angekündigt und angefragt, ob sich der Landkreis eventuell an einem erweiterten Ausbau beteiligen wolle. Zur Wahl stehe ein Brückenneubau mit den bestehenden Ausmaßen von 4,5 Metern Breite und einer Durchfahrtshöhe von 3,20 Metern. Wobei dann die Bahn die Kosten alleine trage. Dieses Nadelöhr, so Kolb, sei längst nicht mehr zeitgemäß. Beim erweiterten Ausbau werde die Durchfahrt auf 10,50 Meter verbreitert und auf 4,50 Meter erhöht. "Dann haben wir eine Brücke, die auch die nächsten Jahrzehnte dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht sein wird, denn Kreisstraßen müssen den überörtlichen Verkehr bewältigen können", so Kolb.
Ein erweiterter Ausbau habe für den Landkreis natürlich finanzielle Folgen, die sich aber bei einer Förderung durch den Freistaat mit bis zu 50 Prozent in Grenzen halten werden. Fördervoraussetzung sei jedoch eine Durchfahrtsbreite von 10,50 Metern. Eine Umsetzung ihrer Pläne sehe die Bahn laut Kolb für die Jahre 2022 und 2023 vor. Da hatten aber Bahn und Landkreis die Rechnung ohne die Altmannshofer gemacht, denn die wollen keine größere Bahnbrücke, die befürchten dann einen massiv zunehmenden Schwerlastverkehr durch Altmannshof und Speckshof.
"Wir liegen zwischen den Industriegebieten Immenstetten und Unterschwaig, und unsere engen Straßen dienen der Umgehung von mautpflichtigen Straßen", lautete ein Gegenargument aus dem Plenum. Bereits heute sei die Straße durch Speckshof für zwei SUV bei Gegenverkehr zu schmal. "Kommt ein 40-Tonner daher, ist der einzige Ausweg der Straßengraben. Wir müssen Pro und Kontra abwägen", so Gastwirt Andreas Kopf. "Aber eine Brückenerweiterung dient doch nur dem Schwerverkehr, und den wollen wir nicht in Altmannshof." Eine Diskussionsteilnehmerin meinte, sie komme aus der Stadt und habe hier in einer ruhigen Landgegend gebaut und wolle keinen Schwerlastverkehr vor ihrer Haustüre.
Falls eine Brückenerweiterung komme, stand auch zur Diskussion, Altmannshof für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen zu sperren. Das sei keinesfalls rechtssicher, so ein ehemaliger Polizeibeamter, das hebe das Verwaltungsgericht sofort auf. Und dann wollte Hermann Böhm noch wissen, wie denn der Radweg zwischen Traßlberg und Obersdorf verlaufen soll, wie und wo zweigt der Radweg Richtung Altmannshof ab. Der Gebenbacher Bürgermeister Peter Dotzler, ein Mitglied des Kreis-Bau- und Planungsausschusses meinte, eine größere Brücke werde den Verkehrsfluss verbessern und habe Vorteile für die Unternehmen in den benachbarten Industriegebieten.
"Sollte die größere Brücke nicht zu verhindern sein", so Jürgen Stauber, "dann werden kurz danach die Beseitigungen der Engstellen in Altmannshof und Obersdorf gefordert und diese Straßen für den Schwerlastverkehr ausgebaut. Und noch eine Gefahr lauert mit der größeren Brücke: eine regelmäßige Überflutung bei Starkregen. Denn für 4,50 Meter Durchfahrtshöhe muss das Straßenniveau in der Brücke erheblich abgesenkt werden und wohin dann mit dem Wasser, das ja bekanntlich nicht aufwärts wegläuft?" Zu guter Letzt brachte SPD-Fraktionssprecher Wolfgang Schmidt eine großzügige Umgehungsstraße zur Entlastung von Altmannshof ins Gespräch. "Das ist chancenlos", so Bauamtsleiter Mathias Kolb.
Zusammenfassend meinte Bürgermeister Roger Hoffmann, dass es sich der Gemeinderat bei der Beschlussfassung nicht leicht machen werde, welche Empfehlung zur Brückenerweiterung abgegeben werde, "aber über die Köpfe unserer Bürger hinweg werden wir sicher nicht entscheiden".
Bauamtsleiter Mathias Kolb sprach kurz die Pläne des Landkreises an, die Vilsbrücke zwischen Altmannshof und Speckshof noch heuer zu sanieren, denn diese Brücke weise massive Schäden auf. Über vier bis sechs Wochen sei mit einer halbseitigen Brückensperrung zu rechnen, kurzzeitig sogar mit einer Vollsperrung.













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