Gerade im Frühjahr haben Überschwemmungen Konjunktur. Ursache ist dabei häufig - anders als vorige Woche - Tauwetter. Vor 31 Jahren war das zum Beispiel so.
Der Winter 1987/88 war eigentlich schon vorüber, aber Mitte März schneite es noch einmal recht ordentlich. "Sogar der Skilift in Unterweißenbach wurde nochmal geöffnet", erinnert sich AZ/SRZ-Mitarbeiterin Rosi Hasenstab aus Vilseck. Viele Wintersportler genossen die Verlängerung der Saison damals und tummelten sich auf dem Skihang.
Ein unerwarteter Wetterumsturz ließ die Temperaturen dann aber plötzlich ansteigen und sorgte dafür, dass der ganze Schnee von einem Tag auf den anderen schmolz. Die Vils schwoll rasch an und überflutete in Vilseck die Gärten im sogenannten Stadtweiher und den Fußballplatz des FV Vilseck.
Ungewöhnlich an diesem Hochwasser war die lange Dauer. Über zwei Wochen zogen sich die Überschwemmungen entlang der Vils hin. Ganz Bayern war betroffen, besonders natürlich Regensburg und Passau. In Amberg schwoll der Pegel am Montag, 28. März 1988, bis auf 2,44 Meter an. Die Kräuterwiese stand komplett unter Wasser, die Schiffgasse war überschwemmt, die Vils breitete sich hinter der Martinskirche bis zum Salzstadelplatz aus. Wie immer, wenn das der Fall ist, baute das Technische Hilfswerk, dort Stege für die Fußgänger auf. Natürlich war auch das untere Vilstal betroffen. Die Hauptwelle des Hochwassers begann übrigens am 25. März 1988 - am Tag als der Amberger Europaabgeordnete Heinrich Aigner im Alter von 63 Jahren überraschend an Herzversagen starb.
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