Nach 50 Jahren noch begeistert vom Frauenbund

Amberg
22.04.2020 - 13:32 Uhr

Am 5. Mai 1970 wurde aus dem Mütterverein heraus der KDFB-Zweigverein Hl. Dreifaltigkeit aus der Taufe gehoben. Heuer kann der Amberger Frauenbund auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.

Agnes Schmidl und Mutgard Schmid (von links) gehören zu den Gründungsmitgliedern des KDFB-Zweigvereins Hl. Dreifaltigkeit.

Mit Agnes Schmidl und Mutgart Schmid erinnern sich zwei Gründungsmitglieder an die Anfänge des Frauenbunds Heilige Dreifaltigkeit. "Vor 50 Jahren hatte die Frau die Rolle als Mutter und Hausfrau inne und ihr Wirkungsbereich wurde durch die drei K's - Kinder, Küche, Kirche - definiert", berichtet Schmidl über die damalige Zeit. Sie bekleidete 13 Jahre lang das Ehrenamt der Schriftführerin beim Frauenbund.

In den 70er-Jahren hätten, nach ihren Aussagen, die Frauen begonnen, sich gegen diese Rolleneinschränkung zu wehren und kämpften für Gleichstellung in Politik, Kirche und Gesellschaft. "Bis zu dieser Emanzipationsbewegung hatte die Frau nur eine geringe Rolle in der Politik. In der Gesellschaft war die Frau gerade als Begleiterin ihres Mannes akzeptiert", ergänzt Schmid.

Gemeinschaft von Frauen

Agnes Schmidl und Mutgart Schmid sind sich einig darüber, was sie und andere Frauen dazu bewog, dem neu gegründeten Frauenbund beizutreten und sich begeistert in die neue Vereinigung einzubringen: Die gelernten Schneidermeisterinnen Maria Lorenz und Anna Babl hätten den Frauen der Pfarrei Dreifaltigkeit bereits nach dem Krieg innerhalb des Müttervereins Näh- und Schneiderstunden gegeben, in denen Kleidung für deren Familien, darunter auch Kommunionkleider, gefertigt wurden. Dieses attraktive Angebot habe Lorenz als Vorsitzende des neu gegründeten Frauenbunds beibehalten und damit viele Mitglieder gewonnen. "Die Gemeinschaft von Frauen zu erfahren und in gemeinsamen Aktionen zur Verbesserung unserer Stellung etwas aktiv zu tun, waren neue Erfahrungen, die uns zur damaligen Zeit am Frauenbund alle begeisterte", erinnern sich Schmidl und Schmid.

Religiöse Weiterbildung durch Vorträge und Einkehrtage sowie Wallfahrten, Allgemeinbildung und Erweiterung des Gesichtsfeldes durch Informationsveranstaltungen und Ausflüge hätten den Frauenbund attraktiv gemacht. Ebenso Mehrtagesfahrten nach Spanien und Frankreich, Städtereisen nach Straßburg, Belgien und Luxemburg sowie Wissenserweiterung durch Kurse und Vorträge zu den Themen Haushaltsführung, Gesundheit und Kochen, aber auch die Turnstunden, später Singstunden und Kegelabende. Wenn sich auch im Laufe der Zeit das Angebot nach den Interessen der Frauen und den aktuellen Anforderungen an eine Frauenvereinigung geändert habe, so werde weiterhin das Traditionelle im Kirchenjahr gepflegt.

Wichtig trotz Konkurrenz

Die zwei Gründungsmitglieder machen aber auch bewusst, dass der Frauenbund mit Überangeboten in der freien Wirtschaft und Kulturgesellschaft zu kämpfen habe und bedauern, dass zwar Frauen für kurzzeitige Aktionen zu gewinnen wären, doch jene, die langfristig Verantwortung übernehmen, würden immer weniger.

Beide halten den Frauenbund aber nach wie vor für wichtig und notwendig. Agnes Schmidl und Mutgard Schmid sind sich deshalb einig, dass sie sich dem Frauenbund noch immer gleich wieder anschließen würden.

Aus der Jahreshauptversammlung:

Frauenbund Dreifaltigkeit mit neuer Schatzmeisterin

Der Frauenbund (KDFB) in der Pfarrei Dreifaltigkeit hätte am 16. Mai eigentlich 50-jähriges Bestehen gefeiert. Doch die Corona-Pandemie wirbelt auch hier alles durcheinander. Bei der Jahreshauptversammlung hingegen war noch alles in geordneten Bahnen verlaufen: Schriftführerin Marlies Häusler erinnerte an die regelmäßigen Aktivitäten, Bildungsveranstaltungen und Arbeitseinsätze. „Wenn auch der Verlauf der Coronakrise in Gottes Händen liegt, so haben wir vom Vorstandsteam trotzdem ein stolzes Halbjahresprogramm auf die Beine gestellt, um nach der Krisensituation wieder durchzustarten“, kündigt Häusler nun an. Bei der Hauptversammlung trat Schatzmeisterin Manuela Koller aus persönlichen Gründen von ihrem Amt zurück. Rita Kerres wurde zu ihrer Nachfolgerin bestimmt.

Mit der Silbernadel des KDFB wurden für 30 Jahre Treue zum Frauenbund Margarete Grasser und Brigitte Grimm gewürdigt, für 20 Jahre Dorothea Schmidt, Inge Sichert, Ulrike Karl, Franziska Beyer, Christine Naaf, Magda Wiesmeth, Ingeborg Haberberger, Maria Krieger, Wilma Haberberger, Anni Lindner, Marianne Winter, Jutta Utz und Waltraud Hänsch.

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