Die Entscheidung fiel einstimmig. Der Kulturausschuss empfiehlt dem Stadtrat die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (Letter of Intent), sich der Nürnberger Kulturhauptstadt-Bewerbung anzuschließen. Bei einem Zuschlag würde das bedeuten, dass Amberg ein Beitrag der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 sein wird. Erwartungsgemäß wurde die Einladung zur Teilnahme durchweg positiv aufgenommen.
Eher der Form halber gab Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) zu bedenken, sich bewusst sein zu müssen, den eingeschlagenen Weg gegebenenfalls konsequent bis zum Ende mitzugehen. Das bedeute, dass ab dem zweiten Bewerbungsschritt und bei einem Zuschlag nicht unerhebliche Kosten anfallen. Dennoch, so der OB: "Ich bin der Meinung, wir sollten diesen Weg gehen." So sahen es auch die drei in dem Ausschuss vertretenen Fraktionen und befürworteten einstimmig, sich der Bewerbung N2025, so das Signet, anzuschließen.
Alles andere als überraschend, das skizzierte Kulturreferent Wolfgang Dersch, möchte sich Amberg in seiner Einzigartigkeit als Luftkunstort einbringen. Als Arbeitstitel hätten er und Wilhelm Koch, Initiator und inhaltlicher Kopf des Luftmuseums, auf die Absicht geeinigt, "die Lufthoheit über die Kulturhauptstadt 2025 erlangen zu wollen". Zwei eher nachdenkliche Anmerkungen kamen dann aber doch von Ausschussmitgliedern. Thomas Bärthlein (CSU) stellte die Frage in den Raum, ob Ambergs Hotellerie im Fall eines erfolgreichen Kulturhauptstadt-Zuschlags einem einjährigen, internationalen Besucher-Ansturm gewachsen sei. Hannelore Zapf (SPD) merkte an, dass man sich nicht der Illusion hingeben dürfe, dass keine zusätzlichen Anstrengungen nötig seien, um sich auf Kulturhauptstadt-Niveau einzubringen. Auf Anfrage stellte der Bewerbungskoordinator von N2024 jedenfalls allgemein klar, nicht davon ausgehen zu können, "was ohnehin da ist, nur mit einem weiteren Logo zu versehen".
Ausgangssituation
Fest steht, dass eine deutsche und eine slowenische Stadt zur Kulturhauptstadt 2025 ernannt werden. Wer den Titel tragen darf, das entscheidet die EU-Kommission im Herbst 2020.
Bewerbung
Ausgelobt ist der Titel in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren. Neben Nürnberg haben Chemnitz, Dresden, Gera, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Zittau Interesse bekundet. Bis Ende Juli formulieren sie in einem 1. Letter of Intent, was sie als Kulturhauptstadt bieten wollen. Die Kulturstiftung der Länder in Berlin erarbeitet daraus bis Dezember eine Shortlist mit noch drei bis vier Städten. In einem 2. Letter of Intent werden die verbleibenden Bewerbungen bis März 2020 präzisiert, dann ist die EU-Kommission am Zug.
Kosten
Kommt Nürnberg auf die Shortlist, beteiligen sich die Partner aus der Metropolregion fünf Jahre lang mit je einem Euro pro Einwohner im Alter über fünf Jahre. Das sind für Amberg rund 41 000 Euro pro Jahr. Der Veranstalter garantiert, dass dieses Geld wieder zurückfließt („Kickback-Garantie“). (zm)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.