Amberg
28.02.2019 - 14:31 Uhr

Amberger pro Jahr im Schnitt 18 Tage krank

Grippe zum Winterende, Rückenbeschwerden oder Unfall am Arbeitsplatz: In Amberg sind Beschäftigte durchschnittlich 18 Tage pro Jahr krankgeschrieben. Das geht aus der Statistik der Betriebskrankenkassen hervor.

Die Zahl der Erkältungen steigt zum Ende des Winters an. Aber viele Krankentage gehen auch auf das Konto von Stress und hoher Belastung im Job, so die IG BAU. Bild: IG BAU /exb
Die Zahl der Erkältungen steigt zum Ende des Winters an. Aber viele Krankentage gehen auch auf das Konto von Stress und hoher Belastung im Job, so die IG BAU.

Auf deren Gesundheitsreport verweist in einer Pressemitteilung nun die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Der Krankenstand, also der durchschnittliche Anteil der Krankgeschriebenen pro Tag, habe zuletzt bei fünf Prozent. Damit liege die Stadt knapp über dem Bundesschnitt von 4,9.

Nach Einschätzung der IG BAU geht ein wachsender Teil der Krankmeldungen auf eine höhere Arbeitsbelastung zurück. "Die gute Konjunktur und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass Überstunden immer häufiger zum Normalfall werden. Doch Termindruck und Stress machen auf Dauer krank", sagt Christian Lang von der IG BAU Oberpfalz. Wer am Limit arbeite, sei auch anfälliger. Etwa für eine Erkältung.

Lang blickt exemplarisch auf zwei Berufsfelder: "Gerade im Baugewerbe ist die Arbeitsbelastung wegen der vielen Aufträge derzeit enorm. Und in der Reinigungsbranche ist es üblich, dass Beschäftigte regelrecht im Wettkampf gegen die Uhr putzen müssen." Dort, wo der Arbeitsdruck hoch ist, gehen nach Beobachtung der Gewerkschaft viele Beschäftigte auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind. In einer Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes gaben bundesweit zwei Drittel der Befragten an, schon einmal krank in die Arbeit gegangen zu sein.

Mit Sorge beobachtet die IG BAU außerdem die Zunahme von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. Lang dazu: "Wer etwa unter Depressionen oder Alkoholsucht leidet, der fällt oft gleich für mehrere Wochen aus." Um derartige Krankheiten zu erkennen, sei ein offenes und kollegiales Miteinander im Betrieb unverzichtbar. Dies dürfe nicht dem Arbeitsdruck geopfert werden. Wichtig sei hier insbesondere die Arbeit der Betriebsräte.

 
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