Amberg
04.07.2019 - 18:18 Uhr

Angst soll mahnen, nicht krank machen

Auf dem Mariahilfberg hat auch das Tradition: Zur Mitte der Festwoche trifft sich die Jugend zu einer Andacht. Zu den jungen Leuten sprach in diesem Jahr Christian Irlbacher. Sein Thema: Angst.

Sie alle folgten aufmerksam den Worten des Pastoralreferenten Christian Irlbacher, der am Ende der von ihm gestalteten Andacht sagte: „Dann brauchen wir uns nicht fürchten, sondern dürfen hoffen auf eine engagierte Gesellschaft ohne Angst und Furcht mit dem Motto – gemeinsam sind wir stark!“
 
Andacht der Jugend Bild: Petra Hartl
Sie alle folgten aufmerksam den Worten des Pastoralreferenten Christian Irlbacher, der am Ende der von ihm gestalteten Andacht sagte: „Dann brauchen wir uns nicht fürchten, sondern dürfen hoffen auf eine engagierte Gesellschaft ohne Angst und Furcht mit dem Motto – gemeinsam sind wir stark!“ Andacht der Jugend

Die Amberger kennen den Pfreimder in erster Linie in seiner Funktion als Pastoral-und Bildungsreferent der Katholischen Erwachsenenbildung Amberg-Sulzbach.

Gleich zu Beginn machte sich Irlbacher diese Gedanken: "Eine engagierte Gesellschaft ohne Furcht. Das wäre wirklich ein Traum." Doch leider seien "wir scheinbar davon noch ein ganzes Stück entfernt". Soziologen sprächen sogar von einer "wahren Gesellschaft der Angst". Dass die Deutschen mehrheitlich dazu neigten, die Welt pessimistischer zu betrachten als andere, sei aber nichts Neues. Dabei sei die Angst an sich grundsätzlich nichts Negatives. Im Gegenteil: "Sie mahnt zur Vorsicht bei Gefahren. Angst kann uns warnen, rechtzeitig umzusteuern." Dann sei sie ein Frühwarnsystem und sichere das Überleben. Allerdings könne Angst aber auch im Griff haben und beherrschen und sogar krank machen. Das sei bei rund 15 Prozent der Bevölkerung der Fall. Diese Angst mache unsicher. Daraus wiederum folge, dass Menschen die Zukunft negativer einschätzten.

Irlbacher: "Kein Wunder, dass sich angesichts der aktuellen Herausforderungen die Spirale der Angst immer weiterdreht. Weltweit wachsen Antisemitismus, Rassismus, Populismus." Die Angst vor globalen Veränderungen nehme zu. Gefährlich werde es, "wenn wir durch die Angst das rechte Augenmaß für die Wirklichkeit verlieren". Bei so viel Furcht stelle sich unweigerlich die Frage: "Was können wir dagegen tun?" An dieser Stelle komme das aktuelle Bergfest-Motto ins Spiel: "Fürchtet euch nicht!" Ein Vers mit Signalcharakter. Es sei kein Zufall, dass dieser exakt 365 Mal in der Bibel vorkommt.

 
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