Amberg
19.02.2019 - 14:32 Uhr

Anti-Aggressionstraining schon für Siebenjährige

Partnerschaft für Demokratie, soziales Kompetenz-Training und das Gute-Kita-Gesetz sind die zentralen Themen im öffentlichen Teil der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Konkret geht es um die Auswirkungen auf Amberg.

Bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde Yvonne Ströhl als neue Leiterin der Kita Luitpoldhöhe und Michael Schlaffer als neuer Vertreter der Lebenshilfe im Ausschuss vorgestellt. Das Bild zeigt von links Jugendamtsleiter Thomas Boss, Oberbürgermeister Michael Cerny, Yvonne Ströhl, Michael Schlaffer und Harald Knerer-Brütting, den Leiter des Referats für Jugend, Senioren und Soziales. Bild: gf
Bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde Yvonne Ströhl als neue Leiterin der Kita Luitpoldhöhe und Michael Schlaffer als neuer Vertreter der Lebenshilfe im Ausschuss vorgestellt. Das Bild zeigt von links Jugendamtsleiter Thomas Boss, Oberbürgermeister Michael Cerny, Yvonne Ströhl, Michael Schlaffer und Harald Knerer-Brütting, den Leiter des Referats für Jugend, Senioren und Soziales.

Jürgen Stauber aus dem Jugendamt berichtete zunächst über das soziale Kompetenz-Training: Die Arbeitsgruppe Jugendhilfeplanung sei bereits 2016 einer Handlungsempfehlung des Landesjugendamts gefolgt, das ein Sozialkompetenz-Training für straffällig gewordene Jugendliche für sinnvoll hält. Auch für Kinder sei ein Anti-Aggressionstraining angedacht worden. Sechs auffälligen männlichen Jugendlichen im Alter von sieben bis elf Jahren, die dem Jugendamt bereits bekannt waren, sei die soziale Gruppenarbeit bei der Diakonie in Sulzbach-Rosenberg angeboten worden.

Auf richterliche Weisung

Das Sozialkompetenz-Training sei für straffällig gewordene Jugendliche gedacht, die sich nach Weisung eines Jugendgerichts einem derartigen Programm unterziehen müssen. Die Kolping-Jugendhilfe bot dieses Training für Jugendliche ab 14 Jahren an, jedoch nahmen nicht alle zugewiesenen Jugendlichen die Chance wahr. Laut Stauber ist der Verlauf der Maßnahme durchaus positiv zu bewerten. Jedoch müsse auch gesagt werden, dass sich Jugendliche vielfach der Tragweite ihre Verhaltens einfach nicht bewusst seien. Jabu Akili vom Stadtjugendring referierte über die Partnerschaft für Demokratie. Die Stadt beteilige sich damit am Bundesprogramm "Demokratie leben" und konzentriere sich auf eine Stärkung "des zivilen Engagements und demokratischen Verhaltens auf regionaler Ebene", sagte Akili, der beim Stadtjugendring die Koordinierungs- und Fachstelle leitet. Es gehe auch darum, relevante Akteure, Organisationen, Vereine und Initiativen bei ihren Aktivitäten gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit zu unterstützen. Ein Jugendforum solle junge Menschen für "Partnerschaft für Demokratie" wachrütteln, hieß es. Akili sagte aber auch, dass das Bundesprogramm zum Jahresende auslaufe. Stadt und Stadtjugendring könnten über eine Beteiligung an einer weiteren Förderphase über das Jahr 2019 hinaus entscheiden.

Bund investiert

Thomas Boss, der das Jugendamt leitet, informierte über das Gute-Kita-Gesetz. Bund und Länder wollen die Kita-Qualität verbessern. Dafür sei das "Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung" (Gute-Kita-Gesetz) verabschiedet worden. Der Bund wolle in den kommenden vier Jahren 5,5 Milliarden Euro investieren. Maßnahmen seien die Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots, ein guter Fachkraft-Kind-Schlüssel, die Qualifizierung von Fachkräften oder eine Stärkung von Kita-Leitungen. Dafür seien Änderungen im Sozialgesetzbuch VIII erforderlich. Der infrage kommende Personenkreis werde sich erweitern, und damit auch der Verwaltungsaufwand. Boss geht von 300 Anträgen pro Jahr aus.

In den Jugendhilfeausschuss entsendet die Lebenshilfe künftig Michael Schlaffer. Neu im Amt ist auch Yvonne Ströhl, die Leiterin der städtischen Kita Luitpoldhöhe.

 
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