Wann immer die Sound Society spielt, kommt es zu Begegnungen einer Amberger Generation, die einst lange Haare trug und heute großteils den Renterausweis hat. Sie haben sich alle längst aus den Augen verloren. Verstreut über die ganze Republik. Anhänger von Amberger Beatgruppen wie der Rotten Bones, der League '66, der Cannonballs und der New Formation.
Drangvolle Enge im Sudhaus
Übrig geblieben ist eine Band mit dem Namen Sound Society. Die gab es damals nicht. Doch in ihrer Reihe stehen musikalische Strategen wie Werner Schlenzig, Leo Beck, Raimund Prechtl und Bernd Stief. Vom Hauptberuf her längst im Ruhestand. Aber auf Bühnen immer noch in der Lage, das von den Rolling Stones im US-Bundesstaat Alabama aufgenommene "Honky Tonk Woman" über die Rampe zu bringen. Dort verqualmte Keith Richards die Bude. Wer das heute will, muss rausgehen. Und das ist gut so.
Sound Society ist eine Truppe, die wie eine Kompanie standhafter Zinnsoldaten quer durch die Hitparaden längst vergangener Zeiten marschiert. Mit Songs der Kinks, der Spencer Davies Group und Carlos Santana. Im rappelvollen Sudhaus der Kummert-Brauerei waren die Altrocker in drangvoller Enge unter sich. Mit dem Blick auf "Back in the USSR", "Dead End Street" und ständig gefüllter Tanzfläche.
Die Band um Leo Beck hat mit dem zu solchen Gelegenheiten aus Freiburg anreisenden Werner Schlenzig einen Weggefährten, der ausschert und Kompliziertes nicht scheut. Erst Töne von Robert Cray und dann John Lennons "You've Got to Hide Your Love Away". Da hob sich dann endgültig der Vorhang über einer Zeit, die Ambergs Jugend in Beatkellern an der Sulzbacher Straße, unter dem Ziegeltor und im Josefshaus zu einer Gemeinschaft vereinte. Sie hatte trotz mancherlei düsterer Vermutungen der Stadtoberen nichts anderes im Sinn hatte als Songs der Beatles, der Stones und von Jimi Hendrix.
Ein schöner Nostalgie-Abend
Ein ebenso langer wie schöner Nostalgie-Abend. Mit Gästen wie Jochen Schütz und Herbert "Happy" Winkler, die früher Protagonistenrollen einnahmen, wenn Beatabende stattfanden. Diesmal reisten sie von weiter her an. Und ja: An der Kasse saß mit Günter Kälberer einer, der ebenfalls ein Stück Amberger Rockgeschichte schrieb und eigentlich nur noch selten in die Saiten greift. Aber dabei sein ist für ihn Ehrensache wie für viele andere, die mit "Paint It Black" und "Keep On Running" groß wurden.













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