Amberg
22.12.2018 - 00:01 Uhr

Begleitung auf dem letzten Weg

Wenn die Zeit gekommen ist, Abschied vom Leben zu nehmen, wünschen sich die meisten Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu sterben. Wichtig ist ihnen dabei, zu Hause im Kreis der Familie zu sein.

Die Geschäftsstelle des Hospizvereins an der Heiner-Fleischmann-Straße 4 in Amberg ist Anlaufstelle für alle, die sich selbst aufs Sterben vorbereiten müssen oder nahe stehende Menschen dabei unterstützen möchten. Bild: cfd
Die Geschäftsstelle des Hospizvereins an der Heiner-Fleischmann-Straße 4 in Amberg ist Anlaufstelle für alle, die sich selbst aufs Sterben vorbereiten müssen oder nahe stehende Menschen dabei unterstützen möchten.

Der Hospizverein Amberg-Sulzbach setzt sich seit 1995 dafür ein, in Kooperation mit vielen Beteiligten ein Netzwerk zu schaffen, um bis zuletzt ein Leben in gewohnter Umgebung zu ermöglichen.

Derzeit stellen 36 aktive Hospizbegleiter ihre Zeit zur Verfügung. Damit die Helfer gut vorbereitet sind, findet in einem Turnus von zwei Jahren (der nächste Kurs ist 2019) die Ausbildung dazu statt. Erst dann ist es möglich, ehrenamtlich diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Es ist sehr wichtig, dass sich die Begleiter gefühlsmäßig auf die Sterbenden und Trauernden einlassen können. Nur wer mit den eigenen Gefühlen offen umgeht und sie nicht verdrängt, kann auch sensibel mit den Emotionen anderer umgehen.

Der Verein begleitet schwerstkranke und sterbende Menschen und geht auf deren unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche ein. Das Hauptziel ist es, die Lebensqualität in den letzten Tagen zu verbessern, nicht das Leben zu verlängern. Eine gute Begleitung umfasst sowohl Kommunikation als auch Schweigen mit dem Betroffenen und das Vermitteln von Halt und Sicherheit. Auch Familie und Freunde erfahren Unterstützung und Beistand.

Geschulte Helfer

Die ehrenamtlichen geschulten Begleiter nehmen sich dafür Zeit, solange es erforderlich ist. Die Aufgaben richten sich nach den Bedürfnissen und Wünschen des Betroffenen. Gemeinsam wird nach Möglichkeiten gesucht, wie und wo Familie oder Pflegepersonal entlastet werden können. Die Dauer eines Besuches richtet sich nach der Situation. Die Begleitung kann sowohl zu Hause stattfinden, als auch in einer stationären Pflegeeinrichtung oder in der Palliativstation der Klinik. Weitere Aufgaben des Hospizvereins sind die Beratung von pflegenden Angehörigen, wenn es um den Verlauf einer schweren Erkrankung geht, Vorbereitung auf Krisensituationen durch Palliative-Care-Fachkräfte sowie die Beratung zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Zudem gibt es mehrere Angebote für Trauernde (auch für Kinder) und Letzte- Hilfe-Kurse. Alle Aufgaben übernehmen ehrenamtliche Hospizbegleiter, die sich stets weiterbilden und die nötige Qualifizierung dafür haben. Fördermitglieder unterstützen diese Arbeit durch ihren Mitgliederbeitrag. Durch die zahlreichen Spenden wird dazu beigetragen, dass der Verein viele Projekte angehen kann, um diese Angebote für die Betroffenen kostenlos zu gestalten.

Ehrenamtliche mit Kraft

Um die Kraft der Ehrenamtlichkeit in der Hospizbewegung zu erhalten, muss sorgsam mit diesem kostbaren Kapital umgegangen werden. "Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind" - diese Aussage der Hospiz-Pionierin Cicely Saunders gilt nicht nur für die begleiteten Menschen, sondern eben auch die ehrenamtlichen Begleiter.

 
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