Amberg
01.07.2018 - 11:02 Uhr

Beten, Bier und Bratwürste

Amerikaner, Engländer, Franzosen, Schweizer: Vom ersten Tag an zog heuer das Mariahilfbergfest Touristen magisch an. Kaum lagen die ersten Bratwürste auf dem Rost, füllten sich die Bierzelte. Viele waren in Tracht unterwegs.

Das Mariahilfbergfest ist seit Samstag eröffnet. Petra Hartl
Das Mariahilfbergfest ist seit Samstag eröffnet.

(roa) Vor den weltlichen Genüssen steht auf dem Amberger Mariahilfbergfest schon aus traditionelle Gründen die Stärkung für den Geist. Seit 1634 ist der Berg das Ziel von Wallfahrern. Bis zu acht Gottesdienste täglich werden bis zum Abschluss der Woche gefeiert. Sie drehen sich um das Motto "Seelig, die..." und werden hauptsächlich am Freialtar gefeiert. Am Samstagabend stand als Ehrengast Weihbischof Josef Graf am Altar in der Bergkirche. "Das erste Mal", wie er selber beim Eröffnungsgottesdienst zugab.

(roa) Vor den weltlichen Genüssen steht auf dem Amberger Mariahilfbergfest schon aus traditionellen Gründen die Stärkung für den Geist. Seit 1634 ist der Berg das Ziel von Wallfahrern. Bis zu acht Gottesdienste täglich werden bis zum Abschluss der Woche gefeiert. Sie drehen sich um das Motto "Selig, die..." und werden hauptsächlich am Freialtar gefeiert. Am Samstagabend stand als Ehrengast Weihbischof Josef Graf am Altar in der Bergkirche. "Das erste Mal", wie er selber beim Eröffnungsgottesdienst zugab. Guardian Pater Seraphin Broniowski hieß Regionaldekan Ludwig Gradl und Dekan Markus Brunner sowie alle Mitzelebranten und Gläubigen willkommen. "Selig, die ..." sei ein Ratschlag von Jesus, über den man während der Woche nachdenken könne. "Christus ruft uns zu, den Glauben mutig zu bekennen. Selig seid ihr."
Weihbischof Graf bezeichnete es als eine "Ehre", den Eröffnungsgottesdienst des Bergfestes zu zelebrieren. Der Berg sei die Mitte Ambergs. "Man sieht ihn von fern. In dieser Woche ist er die Mitte der ganzen Umgebung." In seiner Predigt ging der Geistliche auf die Sixtinische Madonna von Raffael ein, das Lieblingsgemälde des russischen Schriftstellers Dostojewski. "Er schaue sich diese Modell Marias so gern an, damit er nicht am Menschen verzweifle", zitierte Graf und sinnierte darüber, was einem am Menschsein verzweifeln lassen könne. Die Sterblichkeit? "Wenn der Mensch meint, er könne das Gedächtnis auf einen Computer herunterladen, macht ihn das unsterblich? Wäre das eine Überwindung des Todes, wenn das, was ich weiß, auf einer Computerfestplatte steht? Wäre ich dann noch der, der ich bin?"
"Auf Maria schauen" biete sich "hier in der wunderbaren Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg" an. Man könne es unter verschiedenen Aspekten. Der Weihbischof entschied sich für Maria als Königin des Friedens. Diesen Ehrentitel ließ vor 101 Jahren Papst Benedikt IV. in die lauretanische Litanei einfügen. Der Weihbischof fand, dass diese Anschauung sehr gut in die Bergfestwoche passe. Denn die Seligpreisungen würden für jene gelten, die Frieden Stiften.
"Wir müssen uns neu der Friedensstiftung öffnen", betonte der Geistliche. "Wir Menschen haben noch nicht begriffen, was es heißt der Botschaft Jesu gemäß zu leben. Das "große Anliegen des Weltfriedens" müsse immer wieder in unsere Gebete aufgenommen werden. Konflikte in Syrien, im Jemen, in Afghanistan, Afrika oder im Kongo fördern Leid und Elend der zahllosen Flüchtlinge auf der Erde. "Wie aktuell doch die Seeligpreisung der Friedensstifter wäre." Aber auch Zwistigkeiten zwischen Paaren, Nachbarn, in Familien oder im Herzen dürfen Maria zugetragen werden. Das Bußsakrament sei hier der Königsweg in der Versöhnung mit Gott.

 
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