Ursula Schroll, die Ehrenvorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) in der Oberpfalz, brachte auf Einladung von Albert Schindlbeck beim Kummert Bräu ihre ganz persönlichen Anliegen zur aktuellen Situation an den Schulen vor. Anschließend zeichnete sie zahlreiche langjährige Mitglieder aus, darunter Fritz Starkmann, der 1949 dem Lehrerverband beigetreten war, heißt es in einer Presseinfo des BLLV. In ihrer Eröffnungsrede stellte Schroll dar, wie der Verband mit seinen fast 65 000 Mitgliedern stets pädagogischer Meinungsführer war und ist.
Die Aufgabe des BLLV sei es, ständig auf die Situation vor Ort in der Schule hinzuweisen. Der derzeitige Lehrermangel wirke sich in den Grund- und Hauptschulen am gravierendsten aus. Vor jeder Klasse ein Lehrer sei bei weitem nicht ausreichend, denn die Qualität des Unterrichts leide hierunter, hieß es. Dagegen forderte Schroll dem Lehrermangel zu begegnen mit vernünftigen Arbeitsbedingungen in der Schule und einer veränderten flexibleren Lehrerbildung mit einem Sekundarstufenlehrer für alle Schularten.
In der heutigen Zeit sei es wichtiger denn je mit Kopf, Herz und Hand zu unterrichten, denn es kommen Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten Bedürfnissen und aus unterschiedlichsten Lebenssituationen in die Schulen. Diese forderten ständig Aufmerksamkeit, intensive Betreuung und individuelle Unterstützung und Förderung. Ursula Schroll plädierte dafür den Kindern Zeit und Muße zum Lernen zu geben. Außerdem sei es, so die Rednerin, für Lehrer äußerst wichtig seine Haltung zu zeigen und eine Meinung zu haben, denn Demokratie beginne im Klassenzimmer. „Schüler und Lehrer müssen ihre Meinung sagen dürfen“, betonte die ehemalige Bezirksvorsitzende.
Im Anschluss an ihr mit kräftigem Beifall bedachtes Statement nahm Schroll die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. Hannelore Michalik und Uta Prechtl wurden für 25 Jahre Zugehörigkeit ausgezeichnet. Die Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Albert Schindlbeck, Kreisvorsitzender des BLLV Amberg, und Renate Schindlbeck, seine Ehefrau, die ihn einst geworben hatte für den Verband. 45 Jahre dabei sind Ulrike Keloe, Kurt Schneider und Heinz Kotzbauer. Bereits fünfzig Jahre im Lehrerverband sind Angela Tapfer, Emilie Kirschbauer und Hubert Druckseis. Für 55-jährige Mitgliedschaft erhielten Michael Lautenschlager, Paul Andermann und Udo Behn die Urkunden. Vor 70 Jahren, nämlich 1949, trat Fritz Starkmann dem BLLV bei. Damals verdiente er 130 Mark monatlich und musste neben dem Schuldienst auch einen Kirchendienst ableisten, erzählte er.
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