Not macht in Corona-Zeiten auch den Bridgeclub Amberg erfinderisch. Ein Sommerfest war der Versuch, Corona-Flaute und soziales Alleinsein wenigstens für einen kurzen Moment auszublenden. Seit März mussten sich die Clubmitglieder ins häusliche Umfeld zurückziehen. Es blieb ihnen nur die Möglichkeit, sich auf BBO, einer Plattform im Internet, zu treffen. Zu Spitzenzeiten waren dort 65 000 Bridgespieler online.
Für manche ältere Clubmitglieder war das eine große Herausforderung, der sie sich aber stellten. Die vielen englischen Wörter, ob beim Einloggen oder Reizen, hatten auch die Computer-Neulinge rasch erlernt. Ausdrücke wie „chatten“ und „log-in“ oder Abkürzungen wie „wd“ für „well done“ (gut gemacht) oder „gl“ für „good luck“ (viel Glück) verwenden die Bridge-Spieler mittlerweile routiniert. Dennoch war es ein langes Warten auf den Moment, dass man sich wieder „in natura“ im Clublokal Alte Kaserne an den Bridge-Spieltischen treffen durfte. Dazu hatte der Vorstand ein Sommerfest organisiert, zu dem 22 Bridgebegeisterte ganz unterschiedlichen Alters kamen und bei geöffnetem Fenster, Einbahnregelung und mit Mund-Nasen-Bedeckung sowie eigener Bietbox reizten und kontrierten. Michaela Winkler und Doris Flierl erspielten sich den ersten Platz.
Anschließend wurde im Freien gegessen und persönliche Gespräche geführt: ein kostbares Miteinander. Deshalb wird nun wieder immer mittwochs um 18.45 Uhr mit Umsicht und unter Einhaltung der Hygieneregeln Bridge gespielt.
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