Amberg
30.09.2019 - 17:45 Uhr

BRK-Schwesternschaft: Ära Wedemeyer geht zu Ende

Wechsel an der Spitze der Schwesternschaft vom Bayerischen Roten Kreuz. Vor 340 geladenen Gästen wurde Oberin Brigitte Wedemeyer im Festsaal des Wallmenichhauses verabschiedet und Tatjana Richter als ihre Nachfolgerin vorgestellt.

Festakt zum Wechsel im Amt der Vorsitzenden der Schwesternschaft Wallmenichhaus. Die alte Oberin Brigitte Wedemeyer (links) überreichte ihrer Nachfolgerin Tatjana Richter (rechts) ein Segelschiff als Symbol für die Schwesternschaft. Bild: zig
Festakt zum Wechsel im Amt der Vorsitzenden der Schwesternschaft Wallmenichhaus. Die alte Oberin Brigitte Wedemeyer (links) überreichte ihrer Nachfolgerin Tatjana Richter (rechts) ein Segelschiff als Symbol für die Schwesternschaft.

Damit ist in Amberg eine Ära zu Ende gegangen. Durch die Veranstaltung führte Kerstin Wittmann, Pflegedirektorin des Klinikums St. Marien und stellvertretende Vorsitzende der Schwesternschaft. Die musikalische Umrahmung übernahmen Nadine Hofmann (Geige) und Andreas Feyrer am E-Piano.

Von den insgesamt 52 Dienstjahren verbrachte Wedemeyer 30 am Klinikum - mit einjähriger Unterbrechung. In St. Marien fungierte sie als Stations- und OP-Schwester, stellvertretende Pflegedienstleiterin und 17 Jahre als Unterrichtsschwester, davon neun Jahre als Schulleiterin. Es folgten 21 Jahre als Oberin.

Als ihre Aufgabe sah sie es an, die Schwesternschaft zu modernisieren und neu aufzustellen. Mit dem Neubau des Wohn- und Pflegezentrums am Haager Weg sowie dem Ausbau der Eigenbetriebe und Gestellungszentren konnte sie die Zukunft der Schwesternschaft neu gestalten - eine wichtige Entscheidung auch im Hinblick auf das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Neben vielen Projekten im Bereich der Altenhilfe, dem Ausbau des Betreuten Wohnens mit dem Wohnpark St. Sebastian und der Erweiterung im Bereich der ambulanten Versorgung konnte Wedemeyer zuletzt zusammen mit ihrer Nachfolgerin noch den Bau des Senioren- und Dienstleistungszentrums an der Brentanostraße verwirklichen.

"Mit Hirn, Herz und Hand"

Generaloberin Gabriele Müller-Stutzer (Berlin) zollte ihrer Kollegin aus Amberg großen Respekt: "Sie hat stets mit Hirn, Herz und Hand agiert." Generaloberin Edith Dürr (München) bescheinigte Brigitte Wedemeyer eine gesunde Autorität, Einsatz und Überzeugungskraft: "In ihrem Handeln war sie immer beweglich und hat viel bewegt."

Oberbürgermeister Michael Cerny sagte, dass Wedemeyer die Gesundheit und die Pflege in Amberg maßgeblich geprägt habe und bezeichnete die scheidende Oberin gar als "Ikone" in diesen Bereichen: "Wenn die Pflege ein Auto wäre, hätte es bei Brigitte Wedemeyer kein Bremspedal, sondern es gäbe nur Vollgas."

Auch Theo Zellner lobte die Ambergerin in den höchsten Tönen: "Der Name Wedemeyer steht für Bestand, Beständigkeit und Veränderung." Der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes aus München brachte zum Ausdruck, wie sehr sich die Region freuen könne, dass die Amberger Schwesternschaft für soziale Gerechtigkeit und Fortschritt stehe.

Die scheidende Oberin konnte nicht leugnen, dass es für sie ein bewegender Abschied sei. In der ihr eigenen Art sagte Wedemeyer mit einem Augenzwinkern: "Ich bin froh, dass heute meine Schwächen und Fehler nicht erwähnt wurden." Danach übergab sie ihrer Nachfolgerin Tatjana Richter symbolisch für die Schwesternschaft ein Modell eines Segelschiffs sowie ein Stehaufmännchen als Zeichen der Beständigkeit.

Tatjana Richter folgt

Als Überraschung für die beiden Hauptpersonen des Festakts traten Models in unterschiedlicher Schwesterntracht im Saal auf. Die Beiratsschwestern präsentierten an einer Schnur verschiedene Bilder von den gemeinsamen Reisen mit ihrer Chefin. Der neuen Oberin Tatjana Richter präsentierten Mitglieder je einen Luftballon, versehen mit einem Buchstaben. Insgesamt ergaben diese zusammen das Wort "Vertrauen".

Neben einem Album mit Beträgen aus vergangenen Zeiten und Blumen wurde Brigitte Wedemeyer eine Schatzkiste mit Spenden für die Tagespflege überreicht, die Mitglieder auf Wunsch ihrer Oberin gesammelt hatten. Während der Feierlichkeiten wurden mit Heinz Mestermann, Rudolf Mehringer und Wilhelm Wild auch drei Vorstandsmitglieder verabschiedet und als Anerkennung zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Rudolf Mehringer, Wilhelm Wild und Heinz Mestermann (von links) wurden als Vorstände aus der Schwesternschaft verabschiedet und zu Ehrenmitgliedern ernannt. Oberin Brigitte Wedemeyer nahm die Ehrung vor. Bild: Hubert Ziegler
Rudolf Mehringer, Wilhelm Wild und Heinz Mestermann (von links) wurden als Vorstände aus der Schwesternschaft verabschiedet und zu Ehrenmitgliedern ernannt. Oberin Brigitte Wedemeyer nahm die Ehrung vor.
Zur Person: Tatjana Richter:

Tatjana Richter heißt die neue Oberin und Chefin der Amberger Schwesternschaft. Sie ist keine Unbekannte, arbeitete sie doch schon mit ihrer Vorgängerin Brigitte Wedemeyer über zehn Jahre zusammen. Sie ist gelernte Krankenschwester, ihre Ausbildung absolvierte sie im St.-Anna-Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg. Später führte sie ihr beruflicher Weg nach Regensburg ins Krankenhaus Barmherzige Brüder und dann zurück in ihre Heimat ins Amberger Bundeswehrkrankenhaus. Nach ihrer Weiterbildung zur Stationsleiterin und Chefin der internistischen Abteilung ging es nach 15 Jahren zurück nach Sulzbach-Rosenberg. Dort leitete Richter die Wachkoma-Einrichtung und absolvierte die Weiterbildung zur Pflegedienst- sowie Einrichtungsleiterin. Danach konnte Brigitte Wedemeyer sie für das Wallmenichhaus gewinnen. Dort war Richter als Einrichtungsleiterin, Mitglied im Vorstand, später im geschäftsführenden Vorstand und zuletzt als stellvertretende Geschäftsführerin der Eigenbetriebe tätig. Tatjana Richter ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Ausblick: "Es erfüllt mich mit noch größerem Stolz und mit Ehrfurcht, nun als Oberin einer solchen Schwesternschaft vorzustehen." (zig)

 
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