Amberg
04.03.2020 - 12:38 Uhr

Coronavirus: Apotheken gehen Desinfektionsmittel aus

In vielen Amberger Apotheken suchen besorgte Kunden mittlerweile vergeblich nach Desinfektionsmittel und Mundschutz. Die Angst vor dem Coronavirus sorgt für verstärkte Nachfragen. Die Regale sind leer. Es gibt Lieferengpässe.

Robert Winkler, Inhaber der Email-Apotheke, hat aufgrund des Lieferengpasses seit einiger Zeit kein Desinfektionsmittel mehr im Angebot. Er rät, wie viele andere Apotheker auch, besonders auf Hygiene zu achten und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Bild: ppes
Robert Winkler, Inhaber der Email-Apotheke, hat aufgrund des Lieferengpasses seit einiger Zeit kein Desinfektionsmittel mehr im Angebot. Er rät, wie viele andere Apotheker auch, besonders auf Hygiene zu achten und sich regelmäßig die Hände zu waschen.

Anneliese Daig, Inhaberin der Daig-Apotheke, hatte am Faschingsdienstag ihre letzte Desinfektionsmittel-Lieferung erhalten. Einen Tag später sei bereits alles verkauft gewesen. Bis zu 200 Nachfragen pro Tag gab es in der Email-Apotheke in der Marienstraße. Dass Privatpersonen kein Desinfektionsmittel mehr erwerben können, bezeichnete Inhaber Robert Winkler als "nicht optimal, aber noch zu verkraften". Problematischer sei dieser Umstand für Mediziner oder Personen, die durch medizinische Bedingungen darauf angewiesen sind. Auch Ursula Wesnitzer, Inhaberin der Malteserapotheke, bestätigte den Engpass. Sie riet jedoch davon ab, unseriösen Tipps aus dem Internet zum selbstständigen Zusammenmischen entsprechender Mittel zu viel Glauben zu schenken.

Bereits nach dem ersten bestätigten Coronavirus-Fall in Deutschland sei Mundschutz nicht mehr lieferbar gewesen, sagte eine Mitarbeiterin der Apotheke auf der Wart in der Bahnhofstraße. Dort war man am Dienstag zuversichtlich, dass bald wieder Desinfektionstücher ins Sortiment aufgenommen werden können.

Mit einem Info-Zettel der bayerischen Landesapothekerkammer informiert die Amann´sche Apotheke in der Oberen Nabburger Straße ihre Kunden über einen Lieferengpass für Mund-Nasen-Schutz und Atemschutzmasken. Die Artikel würden in China produziert und dort benötigt, heißt es dazu. Es wird darauf hingewiesen, sich auf nur eingeschränkte oder gar keine Lieferungen vorzubereiten.

Einige Amberger Apotheken bewahren sich Desinfektionsmittel-Reserven für den absoluten Notfall, sollte sich der Virus in Amberg ausbreiten. Generell hätten die Menschen vor Ort den Engpass mittlerweile realisiert. Die Zahlen besorgter Kunden seien wieder zurückgegangen, so Anneliese Daig. Sie rät, sich vor allem durch die Medien nicht zu sehr in Panik versetzen zu lassen und verweist auf einfaches, geistesgegenwärtiges hygienisches Verhalten: "Seife und Wasser hat jeder zu Hause." Einen positiven Aspekt kann sie dem neuen Virus auch abgewinnen: Ihrer Meinung nach habe hygienisches Verhalten, zum Beispiel das regelmäßige Waschen der Hände, das Niesen in ein Einmaltaschentuch oder in die Armbeuge, einen neuen, wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen. "Sich die Hygiene noch einmal ins Bewusstsein rufen und das Wissen dazu aufzufrischen ist doch eine recht gute Sache", ist die Apothekerin der Meinung.

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