Am Freitagabend wurde der Streifen im Ring-Theater gezeigt. Auch Regisseurin Pauline Roenneberg war dabei. Drei Jahre wurde gedreht, ein Jahr das Rohmaterial geschnitten. Über einen Freund sei sie auf das Ehepaar Schöfl aufmerksam geworden. Die Landwirte arbeiteten auch als Bestatter. Dort habe sie zunächst ein Praktikum gemacht, um Vertrauen für die Dreharbeiten aufzubauen. Ihre Anfangsidee sei gewesen, für die Abschlussarbeit an der Hochschule Totengräber nach Vorbild der amerikanischen Serie "Six feet under" zu begleiten.
Zu diesem Zeitpunkt habe es die Nature Community noch gar nicht gegeben. Bei einem ersten Treffen der Gründungsmitglieder in Schönsee war Pauline Roenneberg dabei - und traf die damals schwangere Sandra Hirsch. "In der Hochschule lernt man, die Distanz zu wahren. Wir haben genau das Gegenteil gemacht." Heraus kam dabei das tragisch-komische Ringen um die Zukunft in einem Dorf in der Oberpfalz: Milchbauern müssen zum Bestatter umsatteln und vegane Freidenker ziehen aufs katholische Land. "Wir bekamen das Gefühl, dass wir in eine richtig große Welt eingedrungen sind", sagte Dramaturgin Britta Schwemm. Sandra Hirsch bezeichnete die vierteilige Doku als "Gesamtkunstwerk": "Ich bin begeistert, was daraus gemacht wurde."
Die preisgekrönte, vierteilige Doku-Serie „Früher oder später“ von Pauline Roenneberg wird am Mittwoch, 28. November, ab 22.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Die Folgen sind drei Monate in der BR-Mediathek abrufbar.
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