Amberg
12.11.2018 - 14:11 Uhr

Depressionen, Angst und Panikattacken

Seit Beginn des Jahres betreibt die Medbo die psychiatrische Institutsambulanz in Amberg. Im Juli kam eine Tagesklinik mit 20 Therapieplätzen für Erwachsene hinzu. Wie ist der Betrieb angelaufen?

Dr. Willy Müller ist Oberarzt an der Medbo-Klinik in Amberg. Bild: Lissy Höller
Dr. Willy Müller ist Oberarzt an der Medbo-Klinik in Amberg.

ONETZ: Welche Krankheiten werden behandelt?

Dr. Willy Müller: Die Psychiatrische Institutsambulanz ist vergleichbar mit einer Hausarztpraxis und bietet eine ambulante Therapie an, die von ihrer Nähe zum Krankenhaus profitiert. Der Arzt hier ist ein Psychiater, der auch die Aufgaben eines Lotsen übernimmt und Patienten bei Bedarf in eine stationäre Aufnahme überweist. Die Tagesklinik könnte man auch als „Klinik ohne Betten“ bezeichnen. Die Patienten kommen morgens in die Klinik und besuchen individuell auf sie abgestimmte Angebote, wie Gruppen-, Kunst- oder Sporttherapie bis zum späten Nachmittag und verbringen die Nacht zuhause. Die Ambulanz und die Tagesklinik arbeiten eng mit den anderen Medbo-Standorten und dem St. Marien-Klinikum zusammen.

ONETZ: Wie läuft die Therapie ab?

Dr. Willy Müller: In Amberg kümmern wir uns um Patienten, die an Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken leiden. Hat jemand ein Trauma erlitten, kann er langfristig darunter leiden, etwa durch eine posttraumatische Belastungsstörung. Ebenso gehören zu unseren Behandlungsschwerpunkten chronische Schmerzen und psychosomatische Erkrankungen, wenn sich psychische Konflikte in körperlichen Beschwerden ausdrücken. Auch im Alter kann die Psyche leiden. Nicht wenige Senioren erkranken an einer Depression. In der Amberger Psychiatrie können wir außerdem abklären, ob bei jemandem eine Demenz vorliegt.

ONETZ: Wie läuft die Therapie ab?

Dr. Willy Müller: Im Mittelpunkt steht das ärztliche Gespräch. Psychotherapeuten kümmern sich im Rahmen von Einzel- und Gruppensitzungen um unsere Patienten. Wir haben ein multiprofessionelles Team, in dem neben Ärzten auch Psychologen, Sozialpädagogen und Pfleger arbeiten. Zwar spielt die medikamentöse Therapie auch bei uns eine Rolle, aber eine untergeordnete. Unser Ziel ist es, unsere Patienten bei ihren Therapien bestmöglich zu unterstützen, sodass sie bald wieder fit fürs Leben sind.

 
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