Dreifaltigkeit Amberg feiert 50. Geburtstag der Orgel

Amberg
15.12.2019 - 13:55 Uhr

Die Pfarrei Dreifaltigkeit feiert am 4. Adventssonntag seine Orgel. Vor 50 Jahren wurde das Instrument geweiht. Zum Jubiläum spielt der Regensburger Domorganist das Stück, das damals zur Premiere erklang.

Christian Farnbauer ist Organist in der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Amberg.

Am Sonntag, 22. Dezember, zündet die Pfarrei nicht nur die vierte Kerze am Adventskranz an, sondern auch ein Feuerwerk der Orgelmusik. Schon bei den Sonntagsgottesdiensten wird Organist Christian Farnbauer alle Register des Instruments ziehen. Um 16 Uhr gibt es dann einen besonderen musikalischen Leckerbissen. Der Regensburger Domorganist, Professor Franz-Josef Stoiber, gibt ein Konzert. Der Eintritt ist frei.

Die Weihe der Orgel erfolgte am 21. Dezember 1969. Im Vergleich zu den anderen Orgeln in der Stadt ist das Instrument in der Dreifaltigkeitskirche eines der älteren. Die Martinsorgel wurde in den 60er-Jahren erbaut, die Bergkirche erhielt 1976 einen Orgel-Neubau im historischen Gehäuse, ebenso die Georgskirche in den 80er-Jahren. "Tatsächlich gab es vor der Renovierung 2013 extreme Alterserscheinungen", erklärt Organist Farnbauer, "die aber größtenteils behoben wurden". Technisch wurde die Orgel vor sechs Jahren nahezu komplett neu gebaut, Pfeifen und Windladen konnten aber wiederverwendet werden.

Die Orgel wirkt optisch sehr groß. Das kommt daher, dass die vier Teilwerke auf der Empore sehr gut einzeln sichtbar aufgestellt sind. "In den meisten Kirchen sieht man eben nur ein großes Gehäuse, nicht mehrere etwas kleinere", erklärt Farnbauer. "Das Besondere an der Orgel ist, dass sie noch über Pfeifen ihrer Vorgängerin verfügt, die in den 1930er-Jahren aus Regensburg St. Cäcilia nach Amberg Dreifaltigkeit gebracht wurde. Orgelklänge aus dieser Zeit erfreuen sich heute wieder größter Beliebtheit, da sie sehr warm und charaktervoll sind, was natürlich unserer jetzigen Orgel ganz besonderen Charme verleiht."

Ein Orgelstück, das bei der Weihe vor 50 Jahren erklang, wird auch am Sonntag zu hören sein: das "Te Deum" von Max Reger. Darüberhinaus spielt Professor Stoiber noch adventliche Werke von Johann Sebastian Bach. "Vor allem aber geht es um die meisterliche Kunst der Improvisation, die unser Domorganist beherrscht", sagt Farnbauer. "Improvisation bedeutet, ohne Noten ein im Kopf entstehendes Orgelstück wiederzugeben, das nur in Form, Tonart und Thema vorher festgelegt wurde. Alles andere passiert spontan."

Christian Farnbauer ist Organist in der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Amberg.
 

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