Oberbürgermeister Michael Cerny formulierte im Dezember vergangenen Jahres das Ziel einer bis dato einmaligen Aktion: "Griechische Talente suchen Arbeit und wir suchen Talente für unseren Arbeitsmarkt." Eine Amberger Delegation war dafür eigens in die griechische Partnerstadt Trikala gereist.
Sybille Sandner, die in der städtischen Pressestelle tätig und stellvertretende Vorsitzende des Griechenland-Vereins Hellas ist, erinnert sich an die Begegnung mit Panagiotou: "Er hat von unserer Aktion erfahren und alles in Bewegung gesetzt, um uns kennenzulernen. Wir haben uns dann auf dem Weihnachtsmarkt in Trikala getroffen." Den Arbeitsvertrag habe der 42-Jährige bereits unterschrieben. Sein erster Arbeitstag als Pflegekraft im Heilig-Geist-Stift ist am 1. September. Im August möchte der Grieche mit seiner Frau Dimitra umziehen. Mit der Wirtschaftsförderung der Gewerbebau und der Agentur für Arbeit hat die Stadt ein Programm ins Leben gerufen, das es Bewohnern aus Trikala möglich machen soll, Deutsch zu lernen, nach Amberg zu kommen und hier zu arbeiten. Laut Sandner war Panagiotou der erste Bewerber. Er wird auch der erste sein, der eine Stelle bekommt.
Efstathios Panagiotou war zuvor für zwei Vorstellungsgespräche, Probearbeiten und einen Termin in der Arbeitsagentur an die Vils gekommen. "Es profitieren beide Seiten von diesem interkulturellen Projekt", freut sich Brigitte Netta im Namen der Stadt. Bei dem Treffen mit der Bürgermeisterin und anderen Vertretern der beteiligten Behörden erklärte der Grieche seine Beweggründe: "Es ist in den vergangenen zehn Jahren schwierig geworden in Griechenland zu leben. Sich dort eine gute Zukunft aufzubauen, ist fast nicht möglich. Und es wird noch schlimmer werden." Seine Frau Dimitra hat laut Sibylle Sandner trotz einer Anstellung seit Jahren kein reguläres Gehalt mehr bekommen. Efstathios Panagiotou habe zwei Jobs, um sich und seine Frau über Wasser zu halten. Der Verdienst: rund 680 Euro.
"Ich könnte mir gut vorstellen hier zu leben", sagte Efstathios, der in Deutschland geboren und zur Schule gegangen ist. "Ich kenne die Kultur, spreche die Sprache. Für meine Frau ist es nicht so einfach." Sie verstehe ein bisschen Deutsch, könne es aber nicht sprechen. Sie sei aber bereit, den Schritt zu wagen. Angemerkt
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