Optimismus ist eine seiner Kernkompetenzen: Thomas Resch schaut deswegen von Haus aus zuversichtlich in die Zukunft. Es bleibt ihm aber auch keine andere Wahl: Das Geschäft muss weitergehen - bei ihm als Messeunternehmer sowieso. Resch ist Organisator der Oberpfälzer Baumesse im ACC. Die 25. Auflage des Branchentreffens hätte am Wochenende vom 7. und 8. März über die Bühne gehen sollen. Doch das Coronavirus machte ihm und all seinen Geschäftspartnern einen Strich durch die Rechnung. Die Baumesse war die erste Großveranstaltung in der Oberpfalz, die wegen der Pandemie abgesagt werden musste.
Die Absage kam kurzfristig. Derart eilig, dass Resch die Umstände im Rückblick "tragisch" nennt. In und um das Kongresszentrum hatten die über 100 Aussteller alles bis ins kleinste Detail vorbereitet. Am Samstagvormittag sollten die ersten Besucher durch die Halle schlendern. Als es am Freitagnachmittag nur noch um den letzten Schliff ging, kam per E-Mail die Anweisung vom Gesundheitsamt, dass alles abgeblasen werden muss. "Wir hätten die schwarze Acht nur noch versenken müssen", bedient Resch sich eines Vergleichs mit dem Billard-Spiel. "Die schwarz Acht lag sogar schon vor dem Loch."
Resch hat seit der Absage schwere Wochen erlebt. Er muss auf seine Ersparnisse zurückgreifen, die er eigentlich zur Altersvorsorge zurückgelegt hat. Unterstützung von staatlicher Seite bekommt er bislang nicht. "Da kommen Mails zurück mit den immer gleichen Textbausteinen", berichtet er von seinen gescheiterten Anfragen. Weitergeholfen habe ihm das bisher nicht. Allerdings versucht der Unternehmer aus Hauzenberg im Landkreis Passau, sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen - mit der Neuauflage der Messe, für die es nunmehr einen festen Termin gibt: Das Wochenende vom 17. und 18. Oktober.
Die meisten Aussteller haben die Terminverschiebung mitgetragen, nur ein paar wenige Standflächen müssen neu besetzen werden: „Was wir jetzt brauchen, sind regionale, interessierte Fachaussteller, also keine Gurkenhobel- und Superkleber-Aussteller“, sagt Resch. Die Baumesse ist Stand heute die erste Großveranstaltung in der Region, die nach dem Lockdown fest terminiert ist. Resch ist sich im Klaren, dass der Oktober-Termin wackeln kann. „Wir beobachten die Coronakrise permanent, aber die aktuelle Entwicklung spricht für eine berechtigte Zuversicht, dass wir die Messe im Herbst durchführen können und einen wichtigen Beitrag dazu leisten werden, die Konjunktur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in der Oberpfalz wieder anzukurbeln", sagt Resch. Wichtig sei zunächst die Unterscheidung von Messen und Festen. "Die Oberpfälzer Herbstmesse dient nicht dem Vergnügen, sondern in erster Linie dazu, dass die Aussteller mit den Besuchern in Geschäftsbeziehungen treten können.“
"Ich mache das wieder auf eigenes Risiko", sagt er. Ihm bleibe aber keine andere Wahl. "Der Blick muss nach vorne gehen. Und ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen." Und schon laufen die konkreten Vorbereitungen: Gespräche mit Behörden, Verhandlungen mit Dienstleistern, Akquise von Ausstellern. Der Niederbayer hat das Konzept überarbeitet. Die neue Baumesse trägt nun den Untertitel: "Bauen und Leben". Geplant sind wieder Vorträge in Fach-Foren und als Zusatzangebot eine Sonderschau "Tiny Häuser". Und fünf Monate später, im März 2021, soll bereits die nächste Oberpfälzer Baumesse stattfinden.
Kontakt
Interessenten für einen Ausstellungsstand dürfen sich bei Messeleiter Thomas Resch melden: Tel. 08586/6565 oder per Mail: info[at]systema-online[dot]eu
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