Amberg
16.07.2018 - 19:11 Uhr

Erster Arbeitstag im Landesamt für Pflege

Sie lassen nicht die Korken knallen, aber einen selbstgebackenen Kuchen gibt es zum Einstand: Die sechs Mitarbeiter, mit denen am Montag das Landesamt für Pflege seine Tätigkeit beginnt, strahlen Optimismus und Freude an ihrer Aufgabe aus.

Der OP-Bereich des Bundeswehrkrankenhauses ist entkernt, und Bauleiter Wolfgang Eckardt (rechts) zeigt Markus Schick, dem Leiter des Aufbaustabes, wie hier die Büros für die Mitarbeiter angeordnet werden. Wolfgang Steinbacher
Der OP-Bereich des Bundeswehrkrankenhauses ist entkernt, und Bauleiter Wolfgang Eckardt (rechts) zeigt Markus Schick, dem Leiter des Aufbaustabes, wie hier die Büros für die Mitarbeiter angeordnet werden.

(ll) Und das kommt nicht von ungefähr. Sie haben sich für diese Aufgabe beworben, weil sie Lust auf was Neues hatten oder weil ihnen das neu geschaffene Amt die Möglichkeit gab, näher an ihrem Wohnort zu arbeiten. Manch eine Bewerbung erfolgte sehr kurzfristig. "Voller Tatendrang" oder "im Team ist Dampf dahinter" sind die Beschreibungen, die den sechs für ihre Motivation einfallen.

Das gefällt auch Dr. Dr. Markus Schick, dem Leiter des Aufbaustabes und zukünftigen Präsidenten des Landesamtes. "Meine Leute freuen sich so, weil sie das Gefühl haben, dass wir hier etwas Wichtiges machen", sagt er. Vielleicht erklärt das auch die überraschend große Resonanz auf die erste Stellenausschreibung: Weit über 300 Bewerbungen gab es. "Fast alle aus der Region, alles sehr gut ausgebildete Verwaltungsbeamte." Das neue Amt im alten Bundeswehrkrankenhaus bietet vielen von ihnen die Chance, nicht mehr zur Arbeit nach Nürnberg oder Regensburg pendeln zu müssen.

Auch Schick, zuletzt Vizepräsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, wird mit seinem neuen Posten ein Amberger. Der gelernte Arzt und Tierarzt ist über die Tätigkeit in Landratsämtern, Ministerien und der bayerischen Vertretung in Brüssel die Karriereleiter im Staatsdienst nach oben geklettert. Jetzt also darf er sich um die Pflege kümmern - und strahlt dabei. Schick spricht von einem "Glücksfall, dass wir so ein Immobilie gefunden haben". Er meint das ehemalige BWK, das heute als Campus 4.0 firmiert.

Zunächst nimmt das Landesamt den Trakt in Beschlag, der früher die Radiologie und den OP-Bereich beherbergte. Langfristig soll es aber weit darüber hinaus gehen. "Im Endstadium des Ausbaus wird hier mit Ausnahme des Nordflügels, also von Siemens, alles flächenmäßig dem Landesamt zugeordnet sein", verrät Wolfgang Eckardt, Bauleiter vor Ort für die "denkmalneu"-Gruppe, den Besitzer des Geländes. Was frei wird, soll schnell umgebaut werden. Etwa die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Ende Juli in die neuen Räume am Klinikum St. Marien umzieht.

Über sechs Jahre läuft der Mietvertrag der Immobilien Freistaat Bayern mit "denkmalneu", das dafür eine "ortsübliche Miete plus einen Investitionskostenzuschuss" erhält. In dieser Zeit können sie sich im Gesundheitsministerium Gedanken machen, ob sie anderswo in der Stadt einen Neubau brauchen oder ob sie länger bleiben wollen. Wenn man die Mariahilfberg-Aussicht oben in der Baustelle des zukünftigen Arbeitszimmers von Markus Schick genießt, kann man sich schon denken, wofür er plädieren wird. Seine bisherigen Erfahrungen mit Amberg sind durchweg positiv. "Alle helfen ganz unkompliziert, das Amt wird als Bereicherung empfunden", sagt er. Das kann Bauleiter Eckardt bestätigen. Es sei derzeit nicht leicht, jemand für Bauarbeiten zu finden, "aber hier haben uns die einheimischen Firmen exzellent unterstützt".

Auch in den zehn Büros, die im ersten Schritt vom Aufbauteam mit Möbeln oder EDV-Einrichtung ausgestattet werden müssen, tut sich am Montag bereits was. Schick ist sich sicher: "Bis zum Dienstschluss heute können wir schon online gehen."




Hintergrund:

Mit dem Ende des zweiten Bauabschnitts im September sollen im Landesamt für Pflege schon 20 Beschäftigte ihren Dienst aufnehmen. Dann kann auch die Abteilung für das Landespflegegeld in Amberg starten, die im Jahr 2019 bereits 100.000 Anträge bearbeiten soll. Zum Jahresende 2018 sind 50 Mitarbeiter angepeilt. 2019 und 2020 will die Behörde um jeweils 100 weitere Stellen aufstocken. Zum Schluss sollen es 350 Mitarbeiter sein. (ll)

Die ersten Mitarbeiter, mit denen das Landesamt für Pflege am Montag in Amberg seinen Betrieb aufnahm, in einer Besprechung. Wolfgang Steinbacher
Die ersten Mitarbeiter, mit denen das Landesamt für Pflege am Montag in Amberg seinen Betrieb aufnahm, in einer Besprechung.
 
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