Acht Oberpfälzer Lebensretter wurden am Dienstag in Regensburg ausgezeichnet. Darunter waren Christian Fruth aus Ebermannsdorf, Florian Vogl aus Kümmersbruck und Dietmar Brand aus Eschlkam (Kreis Cham). Sie erhielten im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz je eine Anerkennungsurkunde und eine Medaille.
Fast verblutet
Rückschau: Im April vergangenen Jahres fuhr Taxifahrer Dietmar Brand eine Dialysepatientin von Roding in ein Amberger Krankenhaus. Während der Fahrt löste sich plötzlich der Dialyse-Shunt, eine chirurgisch angelegte Kurzschlussverbindung zwischen einer Arterie und einer Vene, am rechten Oberarm der Frau.
Aus der fingerdicken Öffnung strömte Blut. Sofort hielt Brand den Wagen an, schaltete die Warnblinkanlage ein und setzte einen Notruf ab. Dann begann er von der Beifahrerseite aus, den rechten Oberarm der Frau abzudrücken, um die Blutung zu vermindern. Polizist Christian Fruth war auf einer Streifenfahrt unterwegs, als er das Taxi bemerkte. Er hielt an und sah, dass trotz des Einsatzes des Taxifahrers immer noch Blut strömte und sich im Fahrzeuginneren viel Blut angesammelt hatte. Fruth löste Brand, dem langsam die Kraft ausging, beim Abdrücken des Armes ab.
Per Funkspruch wurde Florian Vogl zur Unglücksstelle geholt. Die Patientin hatte in der Zwischenzeit wegen des enormen Blutverlustes das Bewusstsein verloren und war nicht mehr ansprechbar. Vogl entschloss sich, ein sogenanntes "Tourniquet", eine Abbindevorrichtung oberhalb der Wunde anzulegen. Dadurch konnte die Blutung vollkommen gestillt werden.
"Stille Helden"
Kurz darauf traf der Notarzt ein und die Frau wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. "Ihrem gemeinsamen, schnellen und beherzten Eingreifen ist es zu verdanken, dass die Dialysepatientin gerettet werden konnte", sagte Regierungspräsident Axel Bartelt in seiner Laudatio. "Sie haben sich dafür eingesetzt, dass eine akute Gefahr von Menschen abgehalten wurde", richtete sich Bartelt an alle Geehrten. "Sie sind die stillen Helden, die abseits vom Scheinwerferlicht unglaublich viel tun für die Gesellschaft." Immer wieder höre man, dass Menschen wegschauen oder sogar weglaufen, wenn andere in Not sind. Die Geehrten hätten sich hingegen nicht lange nachgedacht, ob sie sich selbst in Gefahr bringen und einfach geholfen. "Sie sind Beispiel und Vorbild für uns alle."













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