Fairtrade boomt im Discounter

Amberg
22.11.2018 - 10:51 Uhr

Fairtrade und Eine-Welt-Laden müssen mittlerweile nicht mehr erklärt werden. In Amberg steigt die Bereitschaft, beim Konsum die Situation in Schwellen- und Entwicklungsländern nicht zu ignorieren. Dieser Trend scheint ungebrochen. Fast.

Helmut Kollhoff (links) bleibt Vorsitzender des Vereins Eine-Welt-Laden. Seine bisherige Stellvertreterin Margarete Köllinger (rechts daneben) hört nach zwölf Jahren im Vorstand auf. Wiedergewählt wurden bei der Hauptversammlung (weiter von links) Monika Rambach, Cornelia Siebenbürger und Markus Lacher.

Zur Hauptversammlung mit Vorstandswahl trafen sich die Mitglieder des Vereins Eine-Welt-Laden im Paulaner-Gemeindesaal. Vorsitzender Helmut Kollhoff berichtete über die Entwicklungen im Geschäfts- und Vereinsjahr 2017. Die von ihm präsentierten Zahlen machten deutlich, dass der faire Handel insgesamt weiterhin jährliche Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet. Der Umsatz gehe im Amberger Weltladen aber wie in vielen anderen Orten auch aber seit einigen Jahren eher zurück.

Partner profitieren

Das hat laut Kollhoff einen Grund: Das wachsende Angebot fair gehandelter Produkte in Supermärkten und Discountern sei die Hauptursache für diesen Rückgang. Aber auch der Online-Handel wirke sich aus. Da von der allgemeinen Steigerung aber in jedem Fall die Handelspartner im globalen Süden profitierten, stelle sich die Frage, ob die steigende Zahl von Akteuren im fairen Handel statt als Konkurrenz nicht eher als förderlich für das große Ziel eines gerechteren Welthandels zu betrachten sei. Eine Vorreiterrolle nehme Amberg mit der Arbeit der Zukunfts-Akademie im Bereich des globalen Lernens ein. Dadurch werde das in der Satzung formulierte Vereinsziel Förderung und Realisierung entwicklungspolitischer Bildungsarbeit erreicht.

Zukunft als Schulfach

Die Akademie habe im vergangenen Jahr mit 613 Schulstunden im Fach Zukunft insgesamt mehr als 12 000 Kinder und Jugendliche erreicht und für globale Gerechtigkeit sensibilisieren können. Auch überregional werde diese Arbeit wahrgenommen und rege weitere Akteure an, dem Amberger Beispiel zu folgen.

Mehr Werbung machen

Danach entspann sich eine Diskussion um die Frage, inwieweit die Bildungsarbeit noch stärker genutzt werden kann, um gezielt auf den Amberger Weltladen sowie den dazugehörigen Verein hinzuweisen und so neue Kunden beziehungsweise Mitglieder zu gewinnen. Zudem sei es wünschenswert, auf den Stadtschildern die Fairtrade-Auszeichnung sichtbar zu machen und somit ein klares Bekenntnis abzulegen.

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