538 Herzinfarkte hat es bereits allein in diesem Jahr in der Stadt Amberg, im Landkreis Amberg-Sulzbach und im Landkreis Schwandorf gegeben. Das meldet die ILS Amberg. In 188 Fällen musste reanimiert werden. Aber nicht jeder weiß, was in diesem Fall zu tun ist.
Genau hier hat das Klinikum Amberg in Kooperation mit der AOK jetzt angesetzt und sich mit einer Reihe von Aktionen an der bundesweiten "Woche der Wiederbelebung" beteiligt. Das Resümee: "Wir sind total begeistert. Mit so einer Resonanz hätten wir am Anfang nicht gerechnet", so Dr. Andreas Redel, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum.
Sowohl Fachpersonal des Klinikums als auch Schüler und Lehrkräfte regionaler Schulen lernten an Übungspuppen die Praxis: "Prüfen-Rufen-Drücken". "Mehr als 1 100 Menschen konnten wir allein an der Dr.-Johanna-Decker Schule und dem Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg sowie am Ortenburg-Gymnasium in Oberviechtach erreichen. Niemand braucht Angst haben, etwas falsch zu machen. Im Gegenteil, das Schlimmste ist, nichts zu tun und abzuwarten", so Patrick Holler und Dr. Sascha Zaiß. Beide sind Assistenzärzte der Klinik für Anästhesiologie am Klinikum. "Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen. Meistens passiert so etwas im privaten Umfeld, dann heißt es schnell reagieren und handeln. Genau deswegen sind solche Schulungen so enorm wichtig", erklärt Marc Bigalke, der Ärztliche Leiter der Zentralen Notaufnahme am Klinikum.
"Unser ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle der AOK Bayern, von der wir 50 Übungspuppen für 5 000 Euro erhalten haben. Ohne diese Puppen wären die Aktionen am Klinikum, an den Schulen und auf dem Amberger Marktplatz nicht möglich gewesen", betont Klinikumsvorstand Manfred Wendl. Ein Flashmob war die Hauptaktion. 50 Mitarbeiter des Klinikums beteiligten sich daran und erreichten schließlich in nur 15 Minuten 100 Bürger, die mitmachten beim "drücken". "Leider ist das Thema Wiederbelebung für viele Menschen immer noch negativ behaftet, für uns muss aber genau das der Ansporn sein. Wir müssen die Leute immer wieder wachrütteln. Solche Aktionswochen sind hier ganz besonders wichtig, deswegen beteiligen wir uns sehr gerne daran", so Christa Siegler von der AOK Amberg. Bis 2022 ist die AOK Bayern offizieller Gesundheitspartner des Klinikums für die "Woche der Wiederbelebung".
"Jetzt müssen wir uns überlegen, wie wir das nächstes Jahr noch toppen können", schmunzelt Jens Schlör, Notarzt und Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.