Zahlreiche Gläubige, darunter auch Zeitzeuge Wolfgang Babl, der unter Einsatz seines Lebens als 15-Jähriger die Friedensfahne vom Kirchturm entrollt hatte, wohnten dem Friedensgebet auf dem Kirchplatz bei. Seit 2015, als sich das Kriegsende zum 70. Mal jährte, entrollt die Pfarrei auf Anregung von Wolfgang Babl ein weißes, acht Meter langes Banner vom Kirchturm aus.
"Die weiße Fahne wurde am Abend des 22. April 1945 erfolgreich als Friedenssymbol auf dem Kirchturm gezeigt, denn die vor den Toren der Stadt stehenden amerikanischen Truppen verschonten Amberg vor einer Zerstörung", blickte Pfarrer Ludwig Gradl zurück. Der Geistliche segnete das Banner erneut, bevor es vom Kirchturm gelassen wurde.
Im Anschluss an das Friedensgebet zog der Pfarrer in die Dreifaltigkeitskirche ein, wo er an der Gedenktafel zur Rettung der Stadt Amberg verweilte und um für den Frieden in der Welt zu beten. Franz Badura umrahmte die Andacht musikalisch gebührend auf der Trompete. Auch Oberbürgermeister Michael Cerny und CSU-Stadträtin Barbara Lanzinger waren zum Gebet gekommen. Im Vorfeld war Babl anlässlich seines 90. Geburtstags von der Stadt für seinen großen Mut und sein bürgerschaftliches Engagement mit einer Urkunde ausgezeichnet worden.
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