Viele Pflegeeinrichtungen spüren deutlich, dass es immer schwieriger wird, Stellen zu besetzen. "Es kommt jetzt darauf an, dass wir einerseits noch mehr ungelernte Beschäftigte qualifizieren und andererseits alle Potenziale nutzen, die es sonst noch gibt. Auch Arbeitskräfte aus dem Ausland können dabei einen Beitrag leisten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", erklärte der Leiter der Arbeitsagentur Amberg, Manfred Tröppl.
Aus diesem Grund organisiert die Agentur für Arbeit Amberg mit dem Internationalen Personalservice (IPS) Bayern der Bundesagentur für Arbeit ein Eures-Qualifizierungsprojekt mit Bewerbern aus dem europäischen Ausland. Bei einem Speed-Dating trafen sich jüngst sieben Bewerber aus Spanien mit neun Pflegebetrieben aus der Stadt und dem Landkreis. Dabei hatten die Arbeitgeber und Bewerber die Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen, den möglichen Arbeitsplatz zu besichtigen und an einem Tag in der Einrichtung zu hospitieren. Damit die künftigen Arbeitskräfte auch etwas über die Region und Kultur erfahren können, erhielten die Teilnehmer auch Informationen über Amberg und den Landkreis. Ein Empfang beim Oberbürgermeister Michael Cerny sowie ein gemeinsames Essen rundeten den ersten Tag ab. Cerny war erfreut, dass auf Arbeitsebene Europa zusammenwächst und somit Arbeitnehmer und Arbeitgeber Chancen nutzen können. "Es ist im beidseitigen Interesse den Bedarf an Fachkräften mit den Freunden in Europa zu lösen." Er hofft, dass der Empfang im Rathaus zur Normalität wird. Bewerber Julio Cesar Gonzales bedankte sich. "Wir fühlen uns in Amberg gut aufgehoben und sind froh, diese Chance zu erhalten."
Wer sich für eine Arbeitsstelle in Deutschland entschieden hat, kann nach einer Vorbereitungsphase mit Sprachkurs im Heimatland, einer Beschäftigung als Pflegehelfer mit einem Intensiv-Deutschkurs hier vor Ort, ab September 2019 eine dreijährige Ausbildung zur qualifizierten Altenpflegefachkraft absolvieren. Die Auszubildenden erhalten während der gesamten Zeit das volle Gehalt als Helfer weiter. Zusätzlich werden die Teilnehmer über die europäischen Förderprogramme "Your first Eures-job" oder "Reactivate" bei den Umzugs- und Reisekosten gefördert. Nach erfolgreicher Ausbildung haben die Teilnehmer gute Chancen, als qualifizierte Fachkraft weiterbeschäftigt zu werden.
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