Jede dritte Frau in Deutschland hat Umfragen zufolge bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Um das zu ändern, beteiligt sich der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) an der bundesweiten Aktion – nicht zuletzt, da der SkF bei der Hotline als Anlaufstelle registriert ist. „Wir wollen auf das Ausmaß aufmerksam machen und die Bevölkerung sensibilisieren, aber auch Opfern einen Weg aus der Gewalt zeigen“, sagte Sozialpädagogin Julia Möbus bei einem Treffen im Rathaussaal. 204 Stühle wurden in dem Raum mit 68 Schildern versehen. Im Stadtrat sitzen elf Frauen. Möbus rechnet nach: „Statistisch gesehen wären vier Stadträtinnen betroffen.“ Die Aktion beinhaltet auch die Veröffentlichung von eigenen Fotos. Unter dem Hashtag #schweigenbrechen soll die Telefonnummer 08000/116 016 bekannter werden. Die ausgebildeten Mitarbeiterinnen des Hilfe-Telefons sind nicht nur empathisch und frei von Vorurteilen – sie wissen auch, wo die nächste Anlaufstelle für Opfer zu finden ist, und vermitteln anonym weiter. Oberbürgermeister Michael Cerny zeigte sich im Gespräch dankbar für die Leistungen und möchte Frauen motivieren, sich Gehör zu verschaffen.
Amberg
25.11.2019 - 11:45 Uhr
Gewalt gegen Frauen: Vier Stadträtinnen statistisch unter den Leidtragenden

Um die Zahlen der Opfer bildlich zu verdeutlichen, platzierten Geschäftsführerin Andrea Graf (rechts), Sozialpädagogin Julia Möbus (hinten) und Praktikantin Julia Geißdörfer (links) vom Sozialdienst katholischer Frauen 68 Aktionsschilder im mit 204 Stühlen besetzten Rathaussaal. Oberbürgermeister Michael Cerny begrüßt die Aktion #schweigenbrechen.
Bild: Dagmar Williamson
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