Amberg
10.12.2018 - 08:01 Uhr

In der Gruppe fürs Leben lernen

Christ sein und mit der Zeit gehen. Das hat sich die Katholische Studierende Jugend auf die Fahnen geschrieben. Dabei sollen junge Menschen lernen, Verantwortung zu übernehmen. Stadtgruppenleiter Maximilian Neidl erzählt von der Arbeit.

KSJ – hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Katholische Studierende Jugend. Aber auch Kinder können schon mitmachen. Student zu sein, ist keine Voraussetzung. Bild: wpt
KSJ – hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Katholische Studierende Jugend. Aber auch Kinder können schon mitmachen. Student zu sein, ist keine Voraussetzung.

Der Beginn des Jahres 1970 war die Geburtstunde der KSJ. Ihr Zuhause hat die Gruppe im Ziegeltor gefunden. Stadtgruppenleiter Maximilian Neidl erklärt, was die KSJ macht und wofür sie steht. "Wir sind eine weltoffene und moderne katholische Jugendgruppe."

Das K habe seine Berechtigung, weil die Gruppe "seit Jahrzehnten" ihr Bildungsprogramm verfolge. "Es geht darum, was es bedeutet, Christ in der Moderne zu sein", sagt der Jugendgruppenleiter. Christ sein und mit der Zeit gehen. Das möchte die KSJ jungen Menschen ans Herz legen. Alle zwei Wochen findet daher eine Gruppenmesse im Dreifaltigkeits-Kircherl statt. "Was den Buchstaben S angeht, muss das nicht heißen, dass jeder von uns studieren geht."

So wirklich trennen lassen sich S und J allem Anschein nach wohl sowieso nicht. "Wir wollen den Kindern und Jugendlichen Dinge beibringen, die sie für ihr Leben gebrauchen können." Jeden Freitag finden Gruppenstunden statt. Für Jungen um 14.15 Uhr, die Mädchen sind um 14.30 Uhr dran. Es sei wichtig, sich selbst zu bilden, aber auch etwas an andere weiterzugeben.

Auch Kulturelles

"Die ersten 30 Minuten der Gruppenstunden verbringen wir damit, geistigen Input zu geben. Dabei sprechen wir über religiöse, politische aber auch kulturelle Themen", erklärt Neidl. Der Rest der Stunde sei für Spiele reserviert. "Unser Haus im Ziegeltor ist ein Paradies für Kinder", sagt er und fügt an: "Da gibt es ein Café, ein Musik-Zimmer, einen Billard-Tisch und sogar einen Kicker." Drei- bis viermal im Jahr fahren die Gruppen in das Jugendlandheim der KSJ nach Grimmerthal bei Schmidgaden im Kreis Schwandorf. Nachtwanderungen und Geländespiele sind dabei ein fester Bestandteil. Neidl: "Wir machen theoretische und praktische Arbeitskreise." Das bedeutet Diskussionen über aktuelle politische, religiöse sowie kulturelle Fragen und Jahreszeiten bezogene Bastelaktionen. "Im Herbst haben wir Kürbisse geschnitzt." Grundsätzlich gehe es aber auch darum, dass Jugendliche lernten, wie sie sich in sozialen Gruppen richtig verhalten und darüber hinaus, wie sie Verantwortung für andere übernehmen.

Auch die KSJ spüre die Auswirkungen der Digitalisierung. Weniger Jugendliche seien aktiv. "Heute ist es sehr einfach, sich mit jemandem aus Amerika in Verbindung zu setzen. Früher war das ja gar nicht möglich. Da waren die Fahrten nach Grimmerthal etwas ganz Besonderes", beschreibt der Stadtgruppenleiter.

Christmette vereint

Maximilian Neidl kann sich ein Leben fernab der KSJ kaum vorstellen. "Ich bin seit der vierten Klasse, also seit 13 Jahren, Mitglied. Das hat mir sehr viel für mein eigenes Leben gegeben." Seine Ehrenamt bei der KSJ beschreibt er so: "Natürlich ist es manchmal sehr anstrengend. Aber den größten Teil der Zeit macht es einfach richtig Spaß."

Jedes Jahr findet eine Christmette statt, bei der die Ehemaligen der KSJ zusammenkommen. "An Weihnachten treffen sich alle Generationen. Da kommen die Leute nach Amberg, die gefühlt in der ganzen Welt verstreut leben", sagt Maximilian Neidl.

 
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