"Kauen-Kleben-Gehen" - so funktioniert das Prinzip einer Gum-Wall (Kaugummi-Wand). Sechs dieser Gum-Walls befinden sich seit einigen Wochen am Amberger Busbahnhof. Der Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach (ZNAS) erhofft sich so, dass die Fahrgäste und Bürger mehr auf ihre Umgebung und Umwelt Rücksicht nehmen und nicht achtlos ihren Kaugummi auf die Straße spucken, sondern an die Kaugummi-Wand kleben. Nach einer fünf- bis sechswöchigen Testphase mit der Herstellerfirma sollen die Walls in den Besitz des ZNAS übergehen. Einen sauberen ZOB und eine hohe Kostenreduzierung erhofft sich der ZNAS laut einer Sprecherin, denn das Beseitigen der Kaugummis vom Boden sei sehr aufwendig. Hierfür müsse des Öfteren eine Spezialfirma mit Spezialgeräten anrücken. Dies sei nicht nur sehr kostspielig, sondern störe auch den Busbetrieb.
Start-up-Unternehmen steckt hinter der Idee
Das Start-up-Unternehmen, das hinter den Gum-Walls steckt, wurde vor vier Jahren von Klaus Götz gegründet. Wie er auf die Idee dazu kam, schilderte er gegenüber der AZ so: Als er vor vier Jahren in Heidelberg aus der Straßenbahn ausstieg, trat er in einen Kaugummi, ärgerte sich und überlegte. "Es gibt weltweit keinen Lösungsansatz für Kaugummis am Boden. Da müsste man doch was machen." Daraufhin begann er zu tüfteln. Viereinhalb Jahre später kommt seine Gum-Wall auf den Markt. Bisher habe es nur positive Rückmeldungen von den Auftraggebern gegeben. Doch viele fänden die Idee der Gum-Wall unnötig und eklig. Aber genau das wolle er erreichen, sagt Götz. Man müsse mit dem Unterbewusstsein von Kaugummikauern spielen und sie für die Sauberkeit ihrer Umwelt sensibilisieren. Denn "die Umwelt gehört jedem und nicht nur der Stadt".
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