er Vorsitzende der Kreisärzteschaft, ist nicht nur niedergelassener Chirurg, sondern auch Tropen- und Reisemediziner. Er hat kürzlich bei einer Fortbildung für Ärzte die neuesten Erkenntnisse zu Reiseimpfungen und Malariaprophylaxe vermittelt, heißt es in einer Pressemitteilung von Landkreis-Pressesprecherin Christine Hollederer. Pöllath zitiere bei diesem Thema gerne Goethe: "Unvorbereitetes Wegeilen bringt unglückliche Wiederkehr." Denn neben vielen schönen Erlebnissen trifft man im Urlaubsgebiet auch auf Krankheitserreger.
Auch an Tetanus denken
"Viele Reisende denken dabei an Gelbfieber, Polio, Cholera oder Typhus", betont Pöllath: "Bedeutsam sind jedoch auch Infektionserkrankungen, für die auch bei uns ein aktueller Impfschutz gemäß den Empfehlungen der ständigen Impfkommission bestehen sollte." Erwachsene sollten alle zehn Jahre gegen Tetanus/Diphtherie geimpft werden. Seit einigen Jahren werde auch empfohlen, die Auffrischung mit einer Keuchhusten-Komponente zu ergänzen, da Keuchhusten auch im Erwachsenenalter vorkommen kann. "Jeder Erwachsene sollte zudem auch eine zweimalige Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten haben." Vor allem bei jungen Erwachsenen gebe es hier immer wieder Impflücken, die zum Ausbruch von Krankheiten führen können, wie der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Roland Brey, klar macht. Er betont: "Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) kann in jeder Altersstufe nachgeholt werden."
Zu den sogenannten Standardimpfungen gehört bei uns inzwischen die gegen das durch Zecken übertragene FSME-Virus, das sich in Europa immer stärker ausbreitet. Die Hepatitis- A-Impfung ist eine klassische Reiseimpfung, die auch mit der gegen Hepatitis B kombiniert werden kann. "Bei Fernreisen nach Südamerika, Afrika oder Asien ist zu klären, ob auch Gelbfieber- und Tollwutimpfungen verabreicht werden sollten", heißt es in der Presseinfo. Welche Impfungen und ob eine Malaria-Prophylaxe im Einzelfall notwendig sein können, sei sehr unterschiedlich und hänge vom gewählten Reiseziel und von der persönlichen Situation ab: "Die Empfehlungen für einen Geschäftsmann, der sich eine Woche in einem Fünf-Sterne-Hotel aufhält, sind anders als für einen Rucksackreisenden, der sechs Wochen kreuz und quer durch ein Land reist und auch in preiswerten Unterkünften übernachtet."
Impfschutz prüfen
Deshalb sollten Reisende schon einige Wochen vor dem Urlaub detaillierte Auskünfte bei ihrem Hausarzt oder einem anderen, reisemedizinisch erfahrenen Arzt einholen und ihren Impfschutz überprüfen lassen, lautet der Rat aus dem Landratsamt.
Gut zu wissen
Viele Reisende informieren sich heute schon im Internet, auf reisemedizinischen Portalen oder auf den Seiten des Auswärtigen Amtes (www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-gesundheit). Das Internet kann aber die kompetente ärztliche Beratung nicht ersetzen. Auch das Gesundheitsamt Amberg bietet seit Jahren telefonische oder persönliche Beratung zu Reiseimpfungen an (09621/39 669, gesundheitsamt[at]amberg-sulzbach[dot]de).













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.