Der Weiße Ring wurde am 24. September 1976 in Mainz gegründet und zählt aktuell etwa 50 000 Mitglieder. Der Verein unterstützt Kriminalitätsopfer und trägt zur Verhütung von Straftaten bei. Er besteht aus einem deutschlandweiten Netz von mehr als 3000 ehrenamtlichen Helfern und ist in mehr als 400 Außenstellen aufgegliedert. Zwei davon befinden sich in der Region - in den Landkreisen Schwandorf und Amberg-Sulzbach.
Peter Augustin führt seit 1. Oktober dieses Jahres Amberg-Sulzbacher Anlaufstelle als kommissarischer Leiter. Er ist außerdem seit zwei Jahren im Landkreis Schwandorf tätig. Augustin kennt den Weißen Ring seit 1976. Er arbeitete 28 Jahre bei der Kriminalpolizei in Regensburg. Er ist 61 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Sein Aufgabenbereich umfasst zumeist häusliche Gewalt. Stalking-Fälle nehmen in den vergangenen Jahren immer mehr zu. Das geht sogar bis hin zur schweren Körperverletzung. Auch bei Hausfriedensbruch ist er Ansprechpartner. Erst kürzlich hatte er es mit einem Amberger Fall zu tun. Dabei ging es um Stalking und Hausfriedensbruch. "Der Weiße Ring greift da ein, wo die Polizei keine Zeit hat", sagt der 61-Jährige. Auf die Hilfsorganisation aufmerksam werden Opfer meist über das Internet, durch ihren Bekanntenkreis und Tipps der Polizei. Peter Augustin stellt den Kontakt zu den Betroffenen her - persönlich, auf Wunsch aber auch telefonisch. Immer mit dem Ziel, um gemeinsam nach Problemlösungen zu suchen.
Er hilft bei der Suche nach einem Anwalt, unterstützt beim Beratungsscheck für gerichtsmedizinische Untersuchungen, begleitet zur Anzeigenerstattung oder geht zum psychotraumatischen Beratungsscheck mit. Er ist außerdem für Anträge nach dem Opferentschädigungsgesetz und die Weitervermittlung zuständig. Sein Eindruck: "Beistand geben ist ein wichtiger Faktor, um das Gefühl zu vermitteln, nicht alleine zu sein. Seelische und moralische Unterstützung ist sehr wichtig."
Der Weiße Ring sucht nach Mitgliedern und Ehrenamtlichen. Die Auslagen werden ersetzt, jeder Freiwillige wird professionell in der eigenen Akademie geschult. Lehrinhalte wurden speziell entwickelt. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, ein Großteil kommt auch aus Vermächtnissen.
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