"Haben Sie vielen Dank für die hundertfach inspirierende Ausstellung", schrieb Susi aus der Fränkischen Schweiz ins Gästebuch der Ausstellung. "Wir kommen gerade aus der wunderbaren Hundertwasser-Therme in der Steiermark. Die Ausstellung ist das i-Tüpfelchen am Urlaubsende", schickte ein Paar aus dem Rhein-Main-Gebiet Grüße nach Amberg. Auch Lob in englischer Sprache ist in dem vollgeschrieben schwarzen Büchlein am Ausgang zu finden. "Die Resonanz ist sehr gut", freut sich ACC-Geschäftsführerin Petra Strobl. Sie und ihre Mitarbeiterinnen fühlten sich dadurch in ihrer Arbeit bestätigt. "Nach der langen Vorbereitungszeit sowie den neun Wochen Ausstellungszeit ohne Unterbrechung bleibt ein schönes Gefühl zurück." Bis zum letzten Öffnungstag am Mittwoch haben 16.000 Besucher die farbenprächtige Ausstellung des beliebten österreichischen Künstlers gesehen.
Vor allem in der letzten Woche der Ausstellung sind noch einmal viele Kunstinteressierte nach Amberg gekommen. "Es waren fast 500 Besucher pro Tag", erklärt Strobl. Besonders gefreut habe sie der Besuch einer 87-jährigen Frau. "Sie erzählte, dass sie extra wegen der Bilder mit dem Zug angereist sei."
Katja Wadlinger und ihr Freund Christian Volland kommen aus Heroldsberg bei Erlangen. Das junge Pärchen hatte den Tipp von den Eltern bekommen, die begeistert waren von der Ausstellung. Richtig toll seien die Bilder, sagt Volland. "Bilder, die an einen Traum erinnern." Wadlinger gefällt an Hundertwassers Werk, dass es keine klaren Linien gibt. "Alles ist fließend."
Die beiden Mittelfranken verknüpften den Besuch im ACC mit einer Tour durch die Stadt. Das Ziel, viele Menschen nach Amberg zu locken, ist erreicht worden, sagt Strobl. Die ACC-Geschäftsführerin plant, auch in zwei Jahren erneut eine große Ausstellung anzubieten - von einem ähnliche beliebten Künstler. "Matisse, Klimt oder Nolde wären klasse." Freilich ist das vom finanziellen Aufwand abhängig. "Wir werden sehen", sagt sie mit einem Lächeln. "Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung. Wir beobachten den Markt ständig. Im Frühjahr wissen wir hoffentlich mehr."
Die Serie von überregional bedeutsamen Kunstausstellungen im ACC startete 1997 mit Picasso. Es folgten Dali (2000), Goya (2002), Hundertwasser (2004), Chagall (2006), Miró (2008), Rückschau in die Moderne (2010), Warhol (2012), Picasso (2014) und Joseph Beuys (2016). Die Besucherzahlen lagen jeweils zwischen 12 000 und 15 000. Einen Ausreißer gab es bei der Hundertwasser-Schau vor 14 Jahren mit mehr als 30 000 Gästen.
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