Amberg
12.10.2018 - 11:34 Uhr

Immer mehr Müll pro Kopf

Die Bürger des Landkreises lieben ihre Wertstoffhöfe. Besuche dort gehören für manche fest zum Samstagvormittagsprogramm. Aber was liefern sie in ihren Säcken an? Und vor allem: Wie viel? Immer mehr, sagt Robert Graf im Umweltausschuss.

Kaufen, aufreißen, wegwerfen - die meisten Verpackungen haben eine sehr kurze Lebensdauer. Mit dem Thema Müll im Landkreis Amberg-Sulzbach beschäftigen sich die Mitglieder des Umweltausschusses im Landratsamt. Bild: Stefan Sauer/dpa
Kaufen, aufreißen, wegwerfen - die meisten Verpackungen haben eine sehr kurze Lebensdauer. Mit dem Thema Müll im Landkreis Amberg-Sulzbach beschäftigen sich die Mitglieder des Umweltausschusses im Landratsamt.

Der Betriebswirt stellte dem Gremium im Landratsamt die Entwicklung der Restmüll- und Wertstoffmengen im Jahr 2017 im Vergleich zu den Vorjahren vor. "Wir haben heuer die 54 000-Tonnen-Marke geknackt", sagte Graf. Der Trend gehe weiter nach oben. Insgesamt produzierten 103 009 Einwohner im Landkreis 22 904 Tonnen Restmüll und 29 067 Tonnen Wertstoffe. Hinzu kommen noch Bioabfälle und Elektro-Altgeräte. Die 520 Kilo Müll im Jahr pro Einwohner teilen sich auf in 300 Kilo Wert- und 220 Kilo Reststoffe.

Seit dem Grundsatzbeschluss 2010, in Wertstoffhöfe zu investieren, sei rund 70 Prozent mehr gesammelt worden, sagte Graf. Das meiste Gewicht entfällt aber auf den Hausmüll (12,6 Tonnen). Hans-Martin Schertl (Freie Wähler) regte an, die Öffnungszeiten in Vilseck zu erweitern. Graf versprach, das Anliegen zu prüfen. Yvonne Rösel (Grüne) wollte wissen, wie das sogenannte Bioplastik entsorgt werden muss, da mittlerweile auch Wahlplakate aus diesem Stoff hergestellt werden. Hier empfahl Graf eine Entsorgung über die Kunststoff-Schiene. "Die Kompostqualität wird sonst zu weit nach unten geschraubt." Hildegard Geismann (SPD) wollte wissen, was eigentlich mit dem gesammelten Plastik passiert. Auch hier hatte Graf eine Antwort parat: "Sortenreines wird zu Granulat verarbeitet, der Rest geht in Verbrennungsanlagen."

Veronika Frenzel (SPD) kritisierte die Herangehensweise des Gremiums an das Thema Müll. "Der Weg der Zukunft muss sein, Müll größtmöglich zu vermeiden. Der beste Umgang mit Müll ist, die Verpackung gar nicht erst zu kaufen." Sie schlug vor, Infotafeln an Wertstoffhöfen anzubringen. Alfons Lobinger (ödp) bezeichnete das Betreiben der Wertstoffhöfe durchaus als Beitrag zur Bewusstseinsbildung.

Unser Müll in Zahlen:

Abfälle zur Beseitigung

Hausmüll: 12,6 Tonnen im Jahr 2017 (+ 8 Tonnen gegenüber dem Vorjahr), Jahres-Pro-Kopf-Aufkommen: 122,77 Kilo pro Einwohner (EW). Zum Vergleich: 2016 betrug das Jahres-Pro-Kopf-Aufkommen in der Oberpfalz 140 Kilo/EW.

Sperrmüll: 2017 gingen 954 Sperrmüllanmeldungen im Landratsamt ein. Im Vorjahr waren es 984. Das Pro-Kopf-Aufkommen lag bei 29,84 Kilo/EW. Altholz wird getrennt gesammelt und verwertet (3250 Tonnen). Oberpfalzweit wurden 21,2 Kilo/EW Sperrmüll gesammelt.

Gewerbemüll: Die Menge liegt 2017 bei 7184 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr vermehrte sich die Menge um plus 8,14 Prozent.

Abfälle zur Verwertung

Altpapier: Die gesammelte Menge von 8439 Tonnen lag 11,51 Prozent über der Menge des Vorjahres.

Altglas: Die Altglasmenge erhöhte sich um 1,52 Prozent auf 2504 Tonnen.

Altmetall: Die Menge an Altmetall, die in den Wertstoffhöfen abgegeben wurde, verringerte sich von 832 auf 748 Tonnen.

Leichtverpackungen: 2017 steigerte sich die Menge der erfassten Leichtverpackungen von 1086 auf 1291 Tonnen.

Bioabfälle/Grüngut: Die Bioabfall-Menge, die auf dem Wertstoffhof gesammelt wurde, erhöhte sich auf 1185 Tonnen. Die gesammelte Grüngutmenge beträgt 12 548 Tonnen. Im Durchschnitt warf jeder Landkreisbewohner im vergangenen Jahr 122 Kilo Grüngut in den Sammelcontainer.

Elektro-/ Elektronik-Altgeräte: Seit 2006 werden Altgeräte auf allen Wertstoffhöfen des Landkreises gesammelt. 2017 wurden insgesamt 926 Tonnen gesammelt. (roa)

 
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