Die Vorgruppe nennt sich Lorbeeren und kommt wie der Hauptact Folkshilfe aus Österreich. Beide Bands haben sich der österreichischen Musik verschrieben, die mit fetzigen Beats hinterlegt ist. In der klassischen Besetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard wärmen die fünf Musiker das Publikum auf.
Die Temperatur im vollen Saal steigt aber, als die ersten Töne von "Biniwer" ertönen, um gefühlte zehn Grad an, noch bevor die Drei von der Folkshilfe überhaupt die Bühne betreten. Als das Trio loslegt, gibt es bei den Zuhörern kein Halten mehr. Wie bei einer klassischen Boygroup ist auch bei Folkshilfe die erste Reihe vorwiegend weiblich besetzt. Während bei der Vorgruppe der Sound im Musikomm schon außergewöhnlich gut war, legten die Tontechniker bei der Folkshilfe noch mal eine Schippe drauf. Mit einer unheimlichen Präzision kamen die Riffs aus der Gitarre von Paul Slaviczek. Frontman Florian Ritt steuerte mit seinem Akkordeon nicht nur die Melodie bei. Er klärte das Publikum auch darüber auf, woher die wahnsinnig knackigen Bässe kommen. Sein Akkordeon hat ein Bassregister, das mit einem Synthesizer verbunden ist. Der Beweis folgte mit einem Bass-Solo auf dem Fuße. Natürlich hatten die Träger des Amadeus Austrian Music Award von 2018 auch Neues im Gepäck. "Nirwana" heißt die neue Single, die klassische Soul-Elemente aufgreift. Kein Halten im Publikum gibt es bei bekannten Stücken wie "Mir laungts" oder "Maria Dolores". Kongenial spielen die drei Musiker zusammen.
Die Frontmänner Slaviczek und Ritt, erkennbar an ihrem zum Dutt gebundenen Haar, holten das Letzte aus ihren Instrumenten heraus und nutzten hierfür auch elektronische Rückkopplungen geschickt aus. Das präzise Schlagzeug von Drummer Gabriel Fröhlich war dabei stets mehr als nur Begleitung.
Regelmäßig gehen die Drei mit La Brass Banda auf Tour - ihrerseits als Vorgruppe. Dies dürfte den Bekanntheitsgrad der Folkshilfe noch einmal beträchtlich steigern, so dass zu befürchten ist, dass dies heuer die letzte Gelegenheit für das Amberger Publikum war, diese drei Virtuosen in kleiner Halle für kleines Geld zu sehen. Verdient haben sie ihren Applaus und den Erfolg in jedem Fall.

























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