Das Ziel: Jeder Amberger schafft im Garten, auf dem Balkon, dem Firmengelände oder sonst wo einen Quadratmeter neuen Lebensraum für Insekten. Dazu sollen entsprechende größere Aktivitäten der Stadt sowie von Vereinen und Verbänden bei der langfristig angelegten Aktion "Amberg engagiert für Insekten" kommen. Bei einer Veranstaltung im ACC gab es bereits Zusagen.
Hinter dem Projekt stehen Karin Hegen, Beate Mastel und Silvia Schlaugart sowie Catherine Dill, die Leiterin der Freiwilligen-Agentur. In einem Pressetext heißt es: "Insekten fallen nicht etwa dem Klimawandel oder ungünstigen klimatischen Bedingungen zum Opfer, sondern sterben durch den massenhaften Einsatz von Insektiziden. Auch die allmähliche Zerstörung natürlicher Lebensräume stellt eine Gefahr für viele Arten der einheimischen Flora und somit auch für die Insekten dar."
Nicht nur die Tiere würden unter dem Insektenschwund leiden. Auch für Menschen werden die negativen Konsequenzen recht bald spürbar sein. "Weil Blüten verstärkt nicht mehr von Insekten bestäubt werden, muss es mühsam von Menschenhand erfolgen. Als unausweichliche Folge werden die Preise für Obst und Gemüse steigen. In manchen Ländern Asiens muss diese aufwendige Methode bereits praktiziert werden."
"Wichtige Schritte"
Vor Vertretern bereits engagierten Gruppen (Bund Naturschutz, Fischer, Imker, Landesbund für Vogelschutz, Umweltwerkstatt, Landschaftspflegeverband, Luftmuseum, Stadtwerke, Ökobauern, Stadtverwaltung oder Naturpark Hirschwald) unterstrichen die Aktivistinnen, dass jeder etwas gegen das Insektensterben unternehmen könne. "Auch kleine Beiträge sind wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation. Allein schon die Menschen im eigenen Umfeld auf das Thema aufmerksam zu machen, ist ein wichtiger Schritt", hieß es am Mittwochabend im ACC.
Die Gruppe hat bereits eigene Ideen entwickelt, rief aber im zweiten Teil des Abends die anwesenden potenziellen Mitstreiter auf, weitere Anregungen einzubringen. So schlägt das Projektteam, betreut von der Freiwilligen-Agentur, unter anderem vor, Insektenbotschafter in Kindergärten und Schulen zu senden, eine enge Zusammenarbeit mit dem Bauhof und der Stadtgärtnerei anzustreben sowie Fachkräfte aus dem Bereich Forstamt, Stadtplanungsamt oder Friedhofsamt einzubinden. Nach Vorstellungen des Projektteams müssten auch ungenutzte Fläche renaturiert oder Straßenränder insektenfreundlich bepflanzt werden.
Der größte Teil des Projektes werde ehrenamtlich geleistet. Mit einem interaktiven sozialen Netzwerk für Insekten (Blog, Webseite, Facebook) "können wir gemeinsam das hochgesteckte Ziel erreichen", gibt sich das Projektteam zuversichtlich. Wer Ideen und Vorschläge hat, kann diese jederzeit per E-Mail an die Adresse insektenprojekt[at]amberg[dot]de senden.
Auch Frage des Geldes
"Für unser Vorhaben möchten wir viele Akteure aus Kommunen, Institutionen, Unternehmen und Vereinen und Politik, aber auch Privatpersonen gewinnen, um mit uns gemeinsam der Entwicklung entgegenzuwirken", erklärte Dill. Hoffnung auf Unterstützung machten nicht nur die Sprecher der anwesenden möglichen Partner, die sich bereits für die Natur einsetzen, sondern auch Bürgermeister Martin Preuß. Dem Appell zum Mitmachen fügte das Projektteam aber noch eine große Bitte an: "Eine Anschubfinanzierung ist dringend erforderlich."
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