Ein Jahr nach der OP: Herzkrankem Basti geht es richtig gut

Amberg
07.08.2019 - 18:28 Uhr

Sein Schicksal berührte Menschen weit über die Region hinaus: Für den herzkranken Basti wurden über 500.000 Euro gespendet. Ein Jahr nach der lebensrettenden OP in den USA geht es ihm richtig gut - und er freut sich auf die Schule.

Ein fröhlicher Sechsjähriger, der seinem ersten Schultag entgegen fiebert: Basti aus Sulzbach-Rosenberg. Der herzkranke Bub war vor einem Jahr in den USA operiert worden.

Putzmunter flitzt der Sechsjährige durch den Garten, sein Cousin und seine Cousine, die zu Besuch sind, hinterher. Der Bub genießt den Sommer und die Ferien. Vor etwas über einem Jahr war er aus Amerika zurückgekommen, wo ihm Dr. Yoav Dori, ein Kinderkardiologe, in Philadelphia operiert hatte. Um Basti diesen Eingriff, der für ihn lebensrettend war, zu ermöglichen, hatten Menschen aus der Region und weit darüber hinaus fleißig Geld gespendet. Über eine halbe Million kamen in nur 28 Tagen zusammen. Dafür sind Bastis Eltern, Stefanie Leypold und Peter Andörfer, heute noch unendlich froh und dankbar.

Glücklich sind sie, dass Basti, der am 25. Juni 2013 mit nur einem halben Herz zur Welt gekommen war, die OP sehr gut überstanden hat und dass es ihm heute gut geht. Im September 2018 hatte er wieder den Kindergarten besucht - sehr zur Freude seiner kleinen Freunde, die ihn nicht vergessen, sondern sehr vermisst hatten. "Es war als wäre er nie weggewesen", sagt seine Mama. Froh ist das Paar, dass ihr Sohn die Infekte, die in Kindergärten stets grassieren, bis auf Husten und Schnupfen super überstanden hat. Zumal sein Immunsystem immer noch auf einem unteren Level ist. Sein angeborener Herzfehler wird ihn sein Leben lang begleiten, wie es Papa Peter Andörfer ausdrückt.

Umso mehr freut es die Eltern, dass Basti, der ein richtiges Energiebündel ist, jetzt die Chance hat, Kind sein zu dürfen - wie alle anderen Kinder seines Alters. Er hat Radfahren gelernt und düst mit dem Fahrrad umher (am liebsten durch die Pfützen, dass es so richtig schön spritzt). Er stand im Winter zum ersten Mal auf Skiern, sah im Frühsommer das erste Mal das Meer - und war davon ganz schön beeindruckt. Jetzt freut er sich schon darauf, dass es Ende August nochmals in den Familienurlaub an die Adria geht.

Stolz trägt Basti an seiner Badehose das Froschabzeichen, das er nach dem Schwimmkurs bekommen hat. "Ins Schwimmbad geht er wahnsinnig gern, auch wenn er vor dem Wasser einen gewissen Respekt hat", erzählt seine Mama. Basti, der Monate in der Uniklinik Erlangen verbringen musste, hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als seinen fünften Geburtstag im vorigen Jahr daheim feiern zu können. Daraus war nichts geworden, weil er zu diesem Zeitpunkt in der Kinderklinik in Philadelphia war. Doch heuer hat es endlich geklappt: Acht kleine Freunde feierten mit ihm daheim eine Gartenparty. Weil das Planschbecken kurz vorher kaputt gegangen war (die Familien-Katze hatte daran ihre Zähne ausprobiert), sorgten Mama und Papa flugs für Ersatz. Basti staunte nicht schlecht über den kleinen Pool im Garten.

Unendlich erleichtert ist die junge Familie, dass Bastis Untersuchungen in Erlangen stets überaus erfreuliche Ergebnisse hatten: Keinerlei Flüssigkeitsansammlungen, die ja 2018 die OP in den USA erforderlich gemacht hatten. "Da fährt man schon immer mit gemischten Gefühlen hin", gesteht Peter Andörfer.

Info:

Spendenaktion

„Das dauert einfach noch“, sagt Stefanie Leypold über den finalen Abschluss der Spendenaktion. Da noch sehr, sehr viele Dinge zu klären seien, gehe die Abrechnung weiterhin zögerlich voran. Die Familie habe im Februar ihre Unterlagen beim Finanzamt zur Prüfung eingereicht. Somit könne eine Weiterverwendung verbleibender Gelder noch nicht in Angriff genommen werden.

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