Amberg
17.09.2018 - 11:05 Uhr

Kampf dem Leerstand

Wie lässt sich die Qualität des Wohnens steigern, wenn der Leerstand innerhalb von Kommunen beseitigt werden kann? Bei einer Exkursion ins Obere Werntal bei Schweinfurt haben sich die AOVE-Bürgermeister selbst ein Bild gemacht.

Die Bauhütte in Obbach ist die erste Station der AOVE-Reise. Bild: Eva Braksiek
Die Bauhütte in Obbach ist die erste Station der AOVE-Reise.

Die Fahrt war Teil des Forschungsprojekts „Resilienz im ländlichen Raum der AOVE“, das durch die Kommunalberatungsgenossenschaft Klimakom im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums begleitet wird.

Erste Station der Reise war die Bauhütte in Obbach (Landkreis Schweinfurt). Sie dient als Informations- und Austauschbörse zum Thema Innenentwicklung. Interessensgruppen wie potenzielle Bauherren, regionale Handwerker und Architekten bekommen dort Vorstellungen zum modernen Wohnen im Bestand mit modellhaften Lösungsansätzen. „Die Beseitigung von Leerständen muss Chefsache sein“, erklärte Bürgermeister Arthur Arnold. „Durch die Ausweisung von städtebaulichen Sanierungsgebieten in den Altorten schaffe seine Kommune finanzielle Anreize durch Steuervorteile.“

Beispielhaftes privates Engagement bekamen die AOVE-Vertreter anschließend in der Gemeinde Geldersheim gezeigt. „Die jahrelange Beharrlichkeit und Ausdauer haben dazu geführt, dass im Ort fast keine Leerstände mehr sind“, sagte Bürgermeister Oliver Brust. „Wir unterstützen private Maßnahmen durch eine kostenlose Bau-Erstberatung, ein kommunales Förderprogramm sowie Engagement unserer Innenentwicklungslotsen.“

Weiter ging es nach Bergrheinfeld: „Das Haus der Begegnung mit den barrierefreien Wohnungen ist das Ergebnis eines baulichen Entwicklungskonzeptes einer Brachfläche“, sagte Zweiter Bürgermeister Dieter Wagner. Das Begegnungszentrum sei unter anderem der Sitz der Koordinatorin für Seniorenarbeit. Die Allianzmanagerin des Oberen Werntals, Eva Braksiek, erläuterte den Teilnehmern die Maßnahmen und Erfahrungen beim Thema Innenentwicklung: „Das Flächenmanagement hat uns die Augen geöffnet. Die Innenentwicklungslotsen beraten Interessierte und vermitteln Kontakte zu den richtigen Stellen.“

Die kostenlose Erstberatung durch einen Architekten schaffe schnell Klarheit, mit welchem Aufwand man bei seinem Objekt rechnen müsse. „Eine wichtige Aufgabe ist es, den Wertverlust der Gebäude zu kommunizieren, denn Neubaugebiete mindern die Preise im Altort.“ Des Weiteren werde versucht, das Image des Altortes zu verbessern.

 
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