Die Gestaltung des Zauns ist für Sonja Stock, die das "Haus der Kinder" leitet, ihrem Team und dem Elternbeirat schon lange ein Thema. Durch die Corona-bedingte Absage des Frühlingsfestes kam den Verantwortlichen eine Idee. Sie starteten eine Gemeinschaftsaktion, für die Kinder daheim mit ihren Eltern und Geschwistern Kunstwerke gestalten und diese dann am Zaun anbringen konnten.
Auch die Kinder, die die Notbetreuung besuchen, waren eingebunden: Sie gestalteten die Einladungskarten für die Aktion, malten Bilder vom Frühlingsfest, wie sie es sich gewünscht hätten. Neben den Einladungskarten gab es für jedes Kind bunte Konfetti und drei Rezepte. Die Einrichtung selbst trug ebenfalls ihren Teil zur Aktion bei: ein, auf einem großen Tuch gemalter Regenbogen, darunter der Schriftzug "St. Georg - Haus der Kinder". Die für die Postenkarten gemalten Bilder wurden laminiert und ebenfalls an den Zaun gehängt.
Nach und nach gesellten sich am Aktionstag viele Kunstwerke der Mädchen und Buben hinzu. Auf jedes Kind, das sein Kunstwerk am Zaun befestigte, wartete noch eine kleine Überraschung: eine Rolle mit Ausmalbildern und Arbeitsblättern für daheim, ein Getränk und ein Tütchen mit Naschereien. Jedes Kind wurde außerdem mit seinem Werk fotografiert - als Erinnerung für die persönliche "Ich-Mappe".
Für Einrichtungsleiterin Sonja Stock und ihrem Team war es ein sehr emotionaler Moment, die Kinder und deren Familien wiederzusehen. Sie fragte ihre Schützlinge, wie es ihnen daheim gehe und was sie so machten. Eines der Kinder antwortete, es wisse schon gar nicht mehr, wie es im Kindergarten sei. Stock gesteht, dass so ein Satz erahnen lasse, "was Kindern gerade auch genommen wird". Sie hoffe, dass die Kinder mit dem Gefühl nach Hause gegangen seien, hier ihren Platz zu haben. "Es war eben ein Frühlingsfest der ganz besonderen Art."
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