Amberg
14.04.2020 - 11:11 Uhr

Kinderfeuerwehren: Mehr als Ferienprogramm

Sie retten, bergen, löschen, auch wenn sie gerade erst im Kindergartenalter sind - die Mädchen und Buben der Kinderfeuerwehren. Die Nachwuchs-Initiative der Feuerwehren ist zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden.

Einmal im Jahr treffen sich die Kinderfeuerwehren zum Spiel ohne Grenzen. Ob es 2020 so einen Wettkampf geben kann, steht noch nicht fest. Bild: egl
Einmal im Jahr treffen sich die Kinderfeuerwehren zum Spiel ohne Grenzen. Ob es 2020 so einen Wettkampf geben kann, steht noch nicht fest.

Harald Schmidt aus Auerbach ist Fachbereichsleiter der Kinderfeuerwehren des Kreisfeuerwehrverbandes Amberg-Sulzbach. Er schildert aus seiner Sicht, wie wichtig die Kinderfeuerwehren sind. "Es gibt nun schon einige Jahre quer durchs Land verteilt bei vielen Freiwilligen Feuerwehren eine Kinderfeuerwehr. Bei uns im Landkreis Amberg Sulzbach sind es derzeit zwölf", berichtet Schmidt. Mit den Nachwuchs-Organisationen könnten Kinder schon früh mit in das Feuerwehrleben einbezogen werden.

Bisher galt in Bayern, dass Jugendliche erst ab 12 Jahren über die Jugendfeuerwehr Kontakt mit der Feuerwehr bekommen konnten. "Andere Bundesländer hatten schon viele Jahre Kinderfeuerwehren und auch ein wesentlich niedriges Eintrittsalter." Der demografische Wandel und ein sehr weit verbreitetes Freizeitangebot an Kinder und Jugendliche habe bei den Verantwortlichen der Feuerwehr ein Umdenken in Gang gesetzt. "So kam es dazu, das Thema Kinderfeuerwehr auch in Bayern zu strukturieren", erzählt Schmidt.

Harald Schmidt (Mitte) ist vom Kreisfeuerwehrverband aus für die Kinderfeuerwehren im Kreis Amberg-Sulzbach zuständig. Bild: egl
Harald Schmidt (Mitte) ist vom Kreisfeuerwehrverband aus für die Kinderfeuerwehren im Kreis Amberg-Sulzbach zuständig.

Eine sehr wichtige Frage sei gewesen, wie die Kinderfeuerwehr rechtlich oder versicherungstechnisch organisiert werden kann. Hier sei dann ein Versicherungsschutz über den Landesfeuerwehrverband realisiert worden. Die Feuerwehrvereine sind dann jeweils Ansprechpartner. "Mit der Absicherung herrschte bei vielen Erleichterung. Somit gründeten immer mehr Feuerwehren eine Kinderfeuerwehr", sagt Schmidt. Für ihn ein "sehr positiver Trend in der doch soll langen Geschichte der Feuerwehren". Der Landesfeuerwehrverband entschied sich, für die Kinderfeuerwehren einen eigenen Fachbereich zu gründen, welcher bis zu den Kreisfeuerwehrverbänden durchorganisiert ist. Somit gibt es flächendeckend Ansprechpartner für Kinderfeuerwehr.

Hahnbach12.06.2019

Zum 1. Juli 2017 ist das bayerische Feuerwehrgesetz geändert worden. Das Eintrittsalter in die aktive Feuerwehr wurde von bisher 12 Jahren (Jugendfeuerwehr) auf das vollendete 6. Lebensjahr (Kindergruppen) gesenkt.

Durch die Zustimmung der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB), besteht nun für die Kinder der gleiche Versicherungsschutz wie bei der aktiven Feuerwehr. Alle Kinderfeuerwehren, die nach dem Datum gegründet werden, genießen automatisch den verbesserten Schutz über die KUVB. Alle anderen können auf Antrag in der zuständigen Kommune die Übernahme in die aktive Truppe beantragen.

Der Fachbereich Kinderfeuerwehr ist im Landkreis Amberg-Sulzbach im August 2018 in Haselmühl mit sieben Kinderfeuerwehren gegründet worden. "Besonders wichtig ist, dass in der Kinderfeuerwehr der spielerische Gedanke bei den Gruppenstunden im Vordergrund steht", erklärt Schmidt. "Manche Kinderfeuerwehren teilen ihre Kinder innerhalb der Gruppen nach Alter auf. Somit können die Größeren mit anderen Themen wie malen oder basteln beschäftigen."

Mittlerweile gibt es im Landkreis zwölf offiziell gemeldete Kinderfeuerwehren mit 255 Kindern. Tendenz steigend.

 
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