Amberg
28.03.2019 - 15:18 Uhr

Kindertheater-Festival: Ein Rabe weiß sich zu helfen

Einen wütenden großen Zauberer zu überlisten, ist nicht einfach. Aber der kleine Rabe Othello lässt sich nichts gefallen und kommt auf ungeahnte Ideen.

Rabe Othello und seine Freundin, die Hexe Isabella, haben viele Abenteuer zu bestehen und meistern diese auch. Bild: Wolfgang Steinbacher
Rabe Othello und seine Freundin, die Hexe Isabella, haben viele Abenteuer zu bestehen und meistern diese auch.

Das Kindertheater-Festival ging am Donnerstag in die vorletzte Runde. Das Stück "Verflixt und zugehext" des Puppentheaters Silberfaden aus Marktheidenfeld in Unterfranken war eine Besonderheit unter den Vorstellungen: Es war das einzige Marionettentheater. Alle Figuren der Puppenspieler Liane Blum und Lydia Weiß sind handgefertigt und auch die Kulisse wurde selbst gestaltet. Das Duo wurde zum Festival eingeladen und war zum ersten Mal dabei. Das Stück bestand aus vier Akten und dauerte eine Stunde, aber langweilig wurde es nicht. Die kleinen Musikeinlagen mit eigens komponierten Liedern sorgten für eine angenehme und lockere Stimmung. Gespannt lauschte das Publikum den liebevoll gestalteten Marionetten. Die Kinder hörten konzentriert und ausdauernd zu. Die Vorführung war so gestaltet, dass die Zuschauer aktiv werden konnten. Indem sie Tipps gaben oder klatschten. Das Stück begann im Zimmer von Hexe Isabella, die auch gleich ihre magischen Künste unter Beweis stellte. Mit einem Zaubertrick hexte sie einen Regenschauer herbei, der auch gleich das Publikum berieselte. Was die Besucher zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Isabella hatte zuvor den mächtigen Zauberer Zerberus in einen 100-jährigen Schlaf versetzt. Da sie aber wissen wollte, was in dessen Schloss los war, schickte die Hexe ihren Raben Othello. Der nächste Akt spielte im Domizil des Zauberers, der von seiner Tante Amalie geweckt wurde. Zerberus war wieder bei Sinnen, schnappte sich den Raben und steckte ihn in einen Turm, um Isabella anzulocken. Dann folgte der Showdown. Othello überzeugte Amalie davon, ihren gemeinen Neffen Zerberus in einen grünen Käfer zu verwandeln und war dadurch drei. Isabella freute sich sehr darüber, hatte aber auch Mitleid mit dem Zauberer. Nach ein paar Vereinbarungen hexte sie den Zauberer zurück in seine Menschengestalt und bewies so ihr gutes Herz. Auch diesmal löcherte die Kinderjury die Akteure mit Fragen, die sich hauptsächlich um den Raben drehten. Ben gefielen besonders die Flügel und wie sie bewegt wurden. Pia hatte eine andere Frage: "Wie seid ihr auf die Idee gekommen?" Lydia Weiß antwortete mit einem Schmunzeln: "Mir hat das typische Hexen-Lachen gefallen. Dann hab' ich mir gedacht, dass man über Hexen doch mal ein Stück schreiben könnte." Ivonne Wamser, Erzieherin aus der Kindertagesstätte St. Anna in Sulzbach-Rosenberg, sagte nach der Aufführung: "Ja, ich würde dieses Stück für meine Gruppe wieder aussuchen." Am Freitag findet das Kindertheater-Festival mit der Aufführung des Stücks "Herr Glück und Frau Unglück" seinen Abschluss. Danach kürt die Jury den Sieger, der dann im nächsten Jahr die 16. Auflage der Veranstaltungsreihe eröffnen darf.

 
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