Amberg
05.07.2019 - 12:01 Uhr

Landrat ehrt Feldgeschworene

Zusammen bringen sie es auf stolze 305 Jahre im ältesten kommunalen Ehrenamt. Landrat Richard Reisinger ehrt Feldgeschworene. Sie engagieren sich zum Teil seit 50 Jahren als Mittler zwischen Bürger und Vermessungsverwaltung.

Von links: Bürgermeister Michael Göth, Georg Pilhofer (Sulzbach-Rosenberg), Bürgermeister Bernhard Lindner, Alfons Rösch, Hermann Dotzler, Ludwig Wagner (Hahnbach), Alois Kotzbauer, Georg Stiegler, Bürgermeister Franz Mädler (Ursensollen), Werner Deyerl (Neukirchen), Landrat Richard Reisinger, 2. Bürgermeister Herbert Lehner, Rudolf Achatz (Auerbach), Gerhard Baumer (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung)
____________________________________________ Bild: Christine Hollederer
Von links: Bürgermeister Michael Göth, Georg Pilhofer (Sulzbach-Rosenberg), Bürgermeister Bernhard Lindner, Alfons Rösch, Hermann Dotzler, Ludwig Wagner (Hahnbach), Alois Kotzbauer, Georg Stiegler, Bürgermeister Franz Mädler (Ursensollen), Werner Deyerl (Neukirchen), Landrat Richard Reisinger, 2. Bürgermeister Herbert Lehner, Rudolf Achatz (Auerbach), Gerhard Baumer (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung) ____________________________________________

Seit rund 600 Jahren engagieren sich Bürger als Feldgeschworene, auch Siebener genannt, und tragen als Mittler zwischen Bürger und Vermessungsverwaltung zum nachbarschaftlichen Frieden bei. Acht von ihnen sind Rudolf Achatz (Auerbach), Hermann Dotzler, Alfons Rösch, Ludwig Wagner (alle Hahnbach), Werner Deyerl (Neukirchen), Georg Pilhofer (Sulzbach-Rosenberg), Alois Kotzbauer und Georg Stiegler (beide Ursensollen). Sie wurden von Landrat Richard Reisinger und Gerhard Baumer vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz als Siebener mit der Ehren- und Dankurkunde des Bayerischen Staatsministers der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, ausgezeichnet. Reisinger stellte bei der Feierstunde im Landratsamt heraus, dass die Hüter der Grenzen auch in der schnelllebigen, digitalen Welt von heute unersetzlich sind. Der Freistaat Bayern setzt nach wie vor auf die Ortskenntnisse der Feldgeschworenen, die somit ein fester und wichtiger Bestandteil der bayerischen Vermessungslandschaft sind und auch bleiben. Die Feldgeschworenen sind aus den alten Mark- und Feldgerichten hervorgegangen, die in den fränkischen Landesteilen schon seit Jahrhunderten bestanden und hohes Ansehen genossen. Aufgabe der Feldgerichte war es, in Grenzangelegenheiten Schiedssprüche zu fällen. So wurden die Feldgeschworenen zu Hütern der Grenzen und Abmarkungen. Feldgeschworene bekleiden eines der ältesten kommunalen Ehrenämter; sie werden auf Lebenszeit gewählt und vereidigt. Heute sind laut Füracker rund 27 000 Feldgeschworene in Bayern tätig und sichern die über 80 Millionen Grenzpunkte im Freistaat. Sie sind wegen ihrer Erfahrung, ihres Ansehens in ihren Gemeinden und ihrer Ortskenntnis bei Bürgern und bei der Vermessungsverwaltung sehr geschätzt. Seit 2016 gehört das "Feldgeschworenenwesen in Bayern" zum Immateriellen Kulturerbe. Im vergangenen Jahr haben die Siebener bei mehr als 30 000 Grundstücksvermessungen und der Abmarkung von knapp 200 000 Grenzpunkten mitgewirkt.

Info:

Ausgezeichnet

50 Jahre: Hermann Dotzler, Alfons Rösch (beide Hahnbach), Werner Deyerl (Neukirchen) und Georg Stiegler (Ursensollen)

40 Jahre: Ludwig Wagner (Hahnbach)

25 Jahre: Rudolf Achatz (Auerbach), Georg Pilhofer (Sulzbach-Rosenberg) und Alois Kotzbauer (Ursensollen)

 
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